Pressemitteilung | Bund der Steuerzahler Deutschland e.V. (BdSt)

Schuldenuhr wird umgestellt

(Berlin) - Die schlagartigen Aufstockungen des Kreditbedarfes der Gebietskörperschaften führten Ende 2001 dazu, dass sich die gesamte Nettokreditaufnahme 2001 gegenüber der ursprünglichen Finanzplanung kräftig ausweitete. Bei der Vorlage des aktualisierten Deutschen Stabilitätsprogramms wurde es Ende Dezember dann auch offiziell, dass Deutschland beim Defizitkriterium mit 2,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) auf den letzten Platz in Europa abgerutscht ist.

Schnell waren als Hauptschuldige die Haushalte der Länder ausgemacht. Und in der Tat ist der Anteil des Bundes an der Nettokreditaufnahme des öffentlichen Gesamthaushaltes von 81 Prozent im Jahre 2000 auf rund 50 Prozent in 2001 gesunken.

In Brüssel ist man jetzt fest dazu entschlossen, Deutschland mit einem Blauen Brief zu mahnen, da es als größte europäische Volkswirtschaft vom mittelfristigen Ziel eines ausgeglichenen Haushalts abzuweichen droht.

Bei der atemberaubenden Ausweitung der Verschuldung konnte selbst unsere Schuldenuhr nicht mehr Schritt halten und ging deshalb, rückwirkend betrachtet, in den letzten Wochen des Jahres 2001 nach. Seit ihrer Umstellung auf Euro zeigte sie einen Schuldenzuwachs von 1.297 Euro pro Sekunde. Infolge des sich gegen Jahresende 2001 abzeichnenden erhöhten Kreditbedarfs war rückwirkend allerdings ein rechnerischer Schuldenzuwachs beim öffentlichen Gesamthaushalt von 1.422 Euro pro Sekunde für das Jahr 2001 zu verzeichnen, das waren umgerechnet drei Euro mehr als im Jahr 1999 und 121 Euro mehr als im Jahr 2000.

Auch für das Jahr 2002 kann an der Schuldenfront keine Entwarnung gegeben werden, denn die Schuldenuhr zeigt jetzt bei einer voraussichtlichen Neuverschuldung des öffentlichen Gesamthaushaltes von 42 Milliarden Euro umgerechnet einen Sekundenzuwachs der Staatsverschuldung von 1.333 Euro. Damit wird dann der Schuldenberg des Staates Ende 2002 voraussichtlich auf 1,257 Billionen Euro angewachsen sein, so viel wie nie zuvor.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Steuerzahler e.V. (BDSt) Adolfsallee 22 65185 Wiesbaden Telefon: 0611/991330 Telefax: 0611/9913314

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