Schormann: Buchbranche erholt sich langsam
(Frankfurt am Main) - Das Bücherjahr startet hoffnungsvoll. Im Januar und Februar dieses Jahres stieg der Umsatz der Buchbranche gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,6 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt der vom Börsenverein in Zusammenarbeit mit media control GfK International herausgegebene Branchen-Monitor Buch. Auch die Buchhändler sind zuversichtlich, aber vorsichtig. Über 60 Prozent erwarten nach einer vom Börsenverein in Auftrag gegebenen Konjunkturumfrage für das Jahr 2004 nur eine mittlere Umsatzentwicklung. Auch wenn die Zeichen mittlerweile nach den ersten Monaten in diesem Jahr positiver erscheinen, so kann sich die Buchbranche nach drei Jahren sinkender Umsätze nur langsam wieder erholen, meinte Dieter Schormann, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, anlässlich der Pressekonferenz zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse.
Als Wachstumsbereiche stellte Schormann die Kinder- und Jugendliteratur sowie das Hörbuch in den Vordergrund - beides Schwerpunkte der Leipziger Buchmesse. Auch die Warengruppe Reise erhole sich. Bei der Konjunkturumfrage hatten fast 40 Prozent der Sortimenter erklärt, der Umsatz in der Warengruppe Kinder- und Jugendbuch sei in den letzten sechs Monaten 2003 gestiegen. Dieser Trend setzt sich fort", so Schormann. Denn der Umsatz mit dieser Warengruppe sei laut Branchen-Monitor BUCH im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im Januar und Februar dieses Jahres um rund zehn Prozent gesteigert worden.
Ein Wachstumsmarkt ist nach Einschätzung von Schormann ebenfalls das Hörbuch: Fast 40 Prozent der Sortimenter gehen in der Konjunkturumfrage für das zweite Halbjahr 2003 verglichen mit 2002 von einer Umsatzsteigerung mit dieser Editionsform aus, der Branchen-Monitor BUCH gibt für Januar und Februar 2004 im Vergleich zu den Vorjahresmonaten ein Plus von zehn und fast 19 Prozent an.
Als Konstante erweist sich für die Buchhandlungen das Privatkundengeschäft, sagte Schormann. Zurückhaltung beim Kaufen von Büchern in Sortimentsbuchhandlungen zeigen dagegen vor allem öffentliche Institutionen und Bibliotheken. Das ist eine bedenkliche Entwicklung. Über 60 Prozent der befragten Buchhändler hatten bei der Konjunkturumfrage angegeben, der Umsatz mit diesen Käufergruppen habe sich im vergangenen Jahr verschlechtert. Und auch der Umsatz mit Firmen war nach Einschätzung von rund 47 Prozent der Buchhändler im zweiten Halbjahr 2003 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum rückläufig.
Als Höhepunkte der Messe bezeichnete Schormann den "Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung", der in diesem Jahr an Devad Karahasan und Gábor Csordás verliehen wird, und den Deutschen Bücherpreis 2004", mit dem der Börsenverein gemeinsam mit der Leipziger Messe die besten Bücher des Jahres auszeichnet. Zwei Preisträger sind bereits bekannt: Mirjam Pressler erhält den Deutschen Bücherpreis 2004 für ihr Lebenswerk und Eric-Emmanuel Schmitt wird als Favorit des Publikums für seinen Roman Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" mit dem Bücherbutt ausgezeichnet.
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