Schluss mit wachsenden Müllbergen in Bundesligastadien
(Berlin) - Die Abfallberge in den Bundesligastadien wachsen immer weiter an. Das zeigt die aktuelle Umfrage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) unter den Vereinen der ersten und zweiten Fußballbundesliga. Die Hälfte der Klubs verwendet umweltschädliche Einwegbecher, um die Stadionbesucher mit Getränken zu versorgen. Allein in den ersten acht Spieltagen sind dadurch mehr als zwei Millionen vermeidbare Wegwerfbecher verbraucht worden. Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation fordert Bundesligisten, Stadion-Caterer und Stadtverwaltungen dazu auf, umweltfreundliche Mehrwegbecher zu nutzen.
"Negativer Spitzenreiter in dieser Saison ist Borussia Dortmund. Der Verein setzt seit August 2015 nicht mehr auf Mehrweg-, sondern auf Einwegbecher. Die Westfalen sind gemeinsam mit Bayern München die Zugpferde der Bundesliga und senden durch ihre Wegwerfverpackungen ein falsches Signal an die Fans und andere Vereine. Wegen der höchsten Zahl an Stadionbesuchern verursacht Dortmund den größten Abfallberg der Liga und erhält dafür von uns die rote Karte", kritisiert der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Unter allen Erst- und Zweitligisten schneidet der 1. FC Union Berlin am besten ab, wenn es darum geht, Abfälle durch Einwegplastikbecher und Cateringgeschirr zu vermeiden. "Die Hälfte aller Bundesligisten setzt bereits auf Mehrweg. Hannover 96 ist hat sich diese Saison von Einweg-Bioplastikbechern verabschiedet und ist zum Mehrwegsystem zurückgekehrt. Dies zeigt, dass Mehrwegbecher problemlos einsetzbar und in vielerlei Hinsicht vorteilhaft sind", sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.
Wiederverwendbare Becher sind der beste Weg, um Abfälle zu vermeiden sowie Energie und CO2-Emissionen einzusparen. Schon nach dem fünften Gebrauch sind sie umweltfreundlicher als Einwegbecher. "Wir fordern alle Vereine auf, ihr Abfallkonzept zu überprüfen und zu optimieren. Auch viele Vereine, die bereits Mehrwegbecher einsetzen und damit die Umwelt schützen, haben beim Catering noch Spielraum nach oben", sagt Fischer.
Einwegbecher und -geschirr aus dem Biokunststoff Polylactid (PLA), die als kompostierbar und umweltfreundlich beworben werden, halten nicht was sie versprechen. PLA-Produkte belasten durch intensiven Düngemittel- und Pestizideinsatz sowie durch einen hohen Energieverbrauch bei der Rohstoffherstellung die Umwelt. Zudem sind sie problematisch bei der Kompostierung, weil Sie sich nur sehr schlecht zersetzen und werden daher in der Regel verbrannt.
Ein ausführlicher Vergleich von Einweg- und Mehrwegbechern bei Großveranstaltungen sowie eine Übersicht der in der Saison 2015/16 eingesetzten Bechersysteme in Bundesligastadien stehen unter http://l.duh.de/p051015 zum Download bereit.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Umwelthilfe e.V., Bundesgeschäftsstelle Berlin
Daniel Hufeisen, Pressesprecher
Hackescher Markt 4 / Promenade 3 (Eingang), 10178 Berlin
Telefon: (030) 2589860, Fax: (030) 25898619
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