Pressemitteilung | Kassenärztliche Bundesvereinigung KdÖR (KBV)

Schluss mit der Zwei-Klassen-Medizin!

(Köln) – „Es ist skandalös, dass gesetzlich Versicherte in Ostdeutschland von den Krankenkassen und der Regierung immer noch wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden. Ich fordere, dass die Ungerechtigkeiten beseitigt werden.“ Dies erklärte der Erste Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Manfred Richter-Reichhelm, am 9. Dezember in Köln. Auf der Vertreterversammlung der Kassenärzte führte er aus: „Die Krankenkassen überweisen für die ambulante Medizin in den neuen Bundesländern rund zwanzig Prozent weniger Geld als im Westen, verlangen jedoch dafür von den Kassenärzten die selben Leistungen. Die Politik hat zwar inzwischen einen bundeseinheitlichen Risikostrukturausgleich auf den Weg gebracht, von dem die Ost-Kassen profitieren. Doch sie hat dies mit der ausdrücklichen Auflage verbunden, die Einnahmen nicht für zusätzliche Zahlungen an die Leistungserbringer zu verwenden. Die Patienten in den neuen Bundesländern sollen also nicht profitieren dürfen.“

Sorge bereitet dem KBV-Chef auch die Zukunft des dreisträngigen Versorgungssystems in Deutschland: „Bislang haben wir Hausärzte, Fachärzte und Klinikärzte. Deren Aufgaben sind klar verteilt. In jüngster Zeit macht aber die Politik immer mehr Anstalten, die Fachärzte auszubluten, indem sie sie finanziell unter Druck setzt. Dass die Fachärzte nun für die Finanzierung der Psychotherapie gerade stehen sollen, ist nur ein Beispiel. Ich fordere Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer auf, klar zu sagen, ob sie eine ambulante fachärztliche Versorgung weiterhin mitträgt, oder ob sie diese Leistungen künftig von Krankenhausärzten erbringen lassen will.“

Auf der Vertreterversammlung der Kassenärzte in Köln diskutierten die Delegierten auch ein neues Vergütungssystem, den EBM 2000 plus, auf das sich Krankenkassen und KBV kürzlich geeinigt haben.

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Herbert-Lewin-Str. 3 50931 Köln Telefon: 0221/40050 Telefax: 0221/408039

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