Schlechtes Baujahr 2008 / Branche hofft auf Konjunkturpaket II

(Schwerin) - Im Jahr 2008 sanken Umsatz (-11,4 Prozent), Auftragseingang (-10,4 Prozent) und Beschäftigung (-6,5 Prozent) am Bau auf einen neuen Tiefststand. Damit haben sich Erwartungen der Branche auf eine Erholung der Baukonjunktur noch nicht erfüllt. Dieses Fazit zog heute (24. Februar 2009) in Schwerin der Bauverband Mecklenburg-Vorpommern bei der Vorstellung der aktuellen Statistikdaten.

Jörg Schnell, Hauptgeschäftsführer des Verbandes blickt nach vorn. "Nun richten sich unsere Erwartungen auf die Investitionen im Rahmen des Konjunkturpakets II. Die Aufträge müssen schnell erteilt werden, um Beschäftigung zu sichern. Außerdem ist sicher zu stellen, dass die Mittel wirklich für zusätzliche Maßnahmen zum Einsatz kommen. Die Konjunkturprogramme dürfen nicht für die Sanierung öffentlicher Haushalte missbraucht werden. Nur unter diesen Bedingungen wird die Infrastruktur wirklich verbessert und die Baukonjunktur spürbar angekurbelt."

Wirtschaftsbau

Positiv schnitt im Vorjahresvergleich der Wirtschaftsbau ab. Die Umsätze liegen mit 627,6 Mio. Euro ein Prozent oder 6,6 Mio. Euro über dem Wert aus 2007. Ausgehend von den schlechten Umsätzen im Wirtschaftsbau in 2007 hatte die Branche eine leichte Steigerung für 2008 vorhergesagt. Jedoch blieb eine wirkliche Belebung der Baunachfrage aus. Dies ist angesichts der Umsatzsteigerung in der Industrie/Verarbeitendem Gewerbe in 2008 in Höhe von 5,9 Prozent enttäuschend. Angesichts der Belastungen der Finanzkrise ist mit einem erneuten Zuwachs im Wirtschaftsbau nicht zu rechnen. Die gesamtwirtschaftliche Rezession wird die Bauwirtschaft erreichen.

Öffentlicher Bau

Völlig unbefriedigend hat sich der öffentliche Bau entwickelt. Erwartet hatte die Branche ein ausgeglichenes Ergebnis. Leichte Steigerungen hielten die Bauleute für möglich. Die Umsätze sind aber um 11,5 Prozent oder 72,8 Mio. Euro gesunken. Steigende Steuereinnahmen haben nicht zu höheren Bauinvestitionen geführt. Besonders im kommunalen Bereich sieht der Bauverband erheblichen Nachholbedarf. Das Deutsche Institut für Urbanistik beziffert den Baubedarf in den Kommunen der Neuen Länder bis 2020 mit 158,3 Mrd. Euro. Mit dem Konjunkturpaket II werden Impulse für mehr öffentliche Investitionen in die Infrastruktur ausgelöst. Das kann zu einem leichten Umsatzwachstum in 2009 beitragen.

Wohnungsbau

Wie von der Bauwirtschaft erwartet, gab es im Wohnungsbau 2008 eine ausgeprägte Nachfrageschwäche. Der Umsatz sank in diesem Bereich um 24,7 Prozent und betrug 2008 etwa 435 Mio. Euro. Von gutem Baulandangebot und nach wie vor günstigen Finanzierungsbedingungen gehen keine spürbaren Impulse aus. Das Gebäudesanierungsprogramm konnte noch keine reale Wirkung entfalten. Jedoch hofft die Bauwirtschaft gerade hier für 2009 mit einer Belebung der Nachfrage.

Quelle und Kontaktadresse:
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