Schlechte PISA-Noten auch bei Gesundheitschancen / BKK Satellitenveranstaltung zum Kongress Armut und Gesundheit empfiehlt Projekte der Gesundheitsförderung zur Nachahmung / gemeinsame Presserklärung BKK Bundesverband und Gesundheit Berlin
(Essen) - Die PISA-Studie hat jüngst bestätigt, dass Kinder reicher Eltern weit bessere Chancen auf eine gute Bildung haben als Kinder aus sozial benachteiligten Schichten oder von Migranten. Mit der Gesundheit verhält es sich genau wie mit der Bildung: Im Vergleich zur einkommensstärkeren Bevölkerung haben ärmere Menschen schlechtere Gesundheitschancen. Zudem nehmen gerade wirtschaftlich schwache Bevölkerungsgruppen Angebote der Prävention und Gesundheitsförderung seltener in Anspruch. Der BKK Bundesverband fördert deshalb mit seiner Initiative "Mehr Gesundheit für alle" besonders die Gesundheitschancen von Menschen, die aufgrund niedrigen Einkommens, geringer Bildung, schlechter Deutschkenntnisse oder aus anderen Gründen einen besonderen Bedarf haben. Die BKK gibt damit einer modernen Präventionspolitik neue Impulse - auch ohne eine PISA-Studie für Gesundheitschancen.
"Gesundheitsförderung muss in den unterschiedlichsten Bereichen des Lebens verankert werden. Unsere besondere Aufmerksamkeit verdienen hierbei diejenigen, die durch herkömmliche Präventionsansätze nicht erreicht werden. So leisten wir unseren Beitrag zu mehr Gesundheitsgerechtigkeit", erklärte K.-Dieter Voß, Vorstand beim BKK Bundesverband. Der BKK Bundesverband fördert die Initiative "Mehr Gesundheit für alle" seit 2003 mit 1,7 Mio. Euro jährlich. Die Initiative umfasst derzeit rund 30 Modellprojekte und Strukturfördermaßnahmen.
Auf der heutigen Satellitenveranstaltung zum Kongress Armut und Gesundheit werden Ergebnisse von Modellprojekten aus dem BKK System und dem Ausland präsentiert und diskutiert. Diese Erfahrungen bilden eine Basis für die Multiplikation der Ansätze durch unterschiedliche Träger. Einen Höhepunkt der Fachveranstaltung "Mehr Gesundheit für alle jetzt erst recht!" bildet die Auszeichnung von vier Projekten guter Praxis. Juroren sind unter anderem Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Dr. Heidi Knake-Werner, Senatorin für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, Berlin und Helga Kühn-Mengel, Präsidentin der Bundesvereinigung für Gesundheit.
Traditionell gibt die Satellitenveranstaltung, die der BKK Bundesverband bereits zum dritten Mal durchführt, Gesundheitsförderern und Wissenschaftlern die Gelegenheit, sich auszutauschen und Projekte gemeinsam weiterzuentwickeln. In fünf Arbeitsgruppen werden hierzu konkrete Projekte vorgestellt und unterschiedliche Ansätze der Gesundheitsförderung reflektiert. Zusätzlich entwickeln Medienvertreter in einem moderierten Journalistengespräch präventionspolitische Perspektiven. Es gibt keine Alternative dazu, sozial benachteiligte Menschen direkt und zielgruppengenau anzusprechen, um ihre Gesundheitschancen nachhaltig zu verbessern. "Gesundheit ist eine wesentliche Voraussetzung für die ökonomische und soziale Teilhabe an unserer Gesellschaft. Die Bekämpfung von armutsbedingten Krankheiten und sozialer Ausgrenzung sollte daher auch für die Krankenkassen von entscheidender Wichtigkeit sein. Der BKK Bundesverband geht hier mit gutem Beispiel voran", würdigt Dr. Reimund Geene, Geschäftsführer von Gesundheit Berlin, die BKK Initiative "Mehr Gesundheit für alle".
Weitere Informationen über die Initiative "Mehr Gesundheit für alle" stehen im Internet unter www.bkk.de/mehr-gesundheit-fuer-alle zur Verfügung.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK), Bundesverband
Florian Lanz, Presse
Kronprinzenstr. 6, 45128 Essen
Telefon: (0201) 179-01, Telefax: (0201) 179-1000
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