Schindler: Unklarheit der Politik hemmt Winzer in Unternehmensentscheidungen

(Mainz) - Mit großem Bedauern, aber auch einer gehörigen Portion Unverständnis komentiert BWV-Präsident Norbert Schindler die Aussage von Weinbauminister Hans-Artur Bauckhage im rheinland-pfälzischen Landtag, dass das bereits im August 2000 angekündigte Förderprogramm zur Aufgabe der Kellerwirtschaft zum Herbst 2002 nicht mehr umgesetzt werden könne. Er kritisiert auch, dass es über Monate hinweg keine offiziellen Aussagen des Weinbauministeriums zu der Umsetzung des Programms gegeben habe. Dies habe zur Folge gehabt, dass die interessierten Weinbaubetriebe zu lange in Ungewissheit und Unsicherheit gelassen wurden. Demzufolge hätten die Betriebsleiter ihre Entscheidung über einen Beitritt zu einem Erzeugerzusammenschluss infolge einer möglichen Aufgabe der Kellerwirtschaft immer weiter hinausgezogen, fasst Schindler zusammen. Zwei Jahre habe man von der dama-ligen Ankündigung bis zur jetzigen Absage ohne konkrete Ergebnisse verstreichen lassen. Dies sei eine nicht nachzuvollziehende Handhabe.

Präsident Schindler hatte bereits Anfang August Weinbauminister Bauckhage schriftlich auf-gefordert, noch vor Herbst 2002 eine Aussage über das vorgesehene Förderprogramm zu tref-fen. Hintergrund war, dass sich einige Weinbaubetriebe für den Beitritt in einen Erzeugerzu-sammenschluss entschieden hatten, diesen aber noch nicht vollzogen haben. Angesichts des bevorstehenden Herbstes 2002 drängten die Erzeugerzusammenschlüsse zunehmend die Be-triebe dazu, den Beitritt zu vollziehen. Schindler äußert größtes Verständnis für die Zurück-haltung der Betriebe, die durch einen voreiligen Beitritt auf Fördergelder verzichtet hätten. Angesichts der Unsicherheit über die weitere Entwicklung des Förderprogrammes werden die Betriebe jetzt eine Entscheidung über ihren Beitritt in einen Erzeugerzusammenschluss erneut überdenken beziehungsweise vor einem veränderten Hintergrund treffen müssen.

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