Pressemitteilung | Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV-RLP)

Schindler: Trotz guter Zuckerernte Rübenanbauer unter Druck

(Mainz) - „Trotz hervorragender Ernte zu Beginn des neuen Jahrtausends in Rheinhessen und der Pfalz ist die Freude der Zuckerrübenanbauer derzeit durch die Pläne der Europäischen Union zur Reform der Zuckermarktordnung nach wie vor getrübt“, erklärt Norbert Schindler, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, zum Ende der Zuckerrübenkampagne in der vergangenen Woche.

Die hohen Niederschlagsmengen haben sich anders als beim Getreideanbau in Rheinhessen und der Pfalz für die Zuckerrübenanbauer positiv ausgewirkt. Bei den hohen Ertragsmengen im Jahr 2000 von durchschnittlich 75 Tonnen je Hektar bei guten Zuckergehalten von 17,2 Prozent ist ein Niveau weit über dem zehnjährigen Durchschnitt von 53 Tonnen je Hektar in der Region erreicht worden. Zuckerberge seien wegen der geringeren Ernten in anderen Anbauregionen aber nicht zu erwarten, prognostiziert Schindler. Ebenfalls führten die größeren ‚Rübenberge‘ nicht gleichzeitig zu ‚Geldbergen‘ bei den Landwirten, da der Mehrertrag zum niedrigen Zuckerpreis am Weltmarkt abgesetzt werden müsse, der nicht auf einer realen Preiskalkulation basiere. Der niedrige Weltmarktpreis trage auch nicht zu einem größeren Geldbeutel der Verbraucher bei, da ohnehin nur noch 17 Prozent der verbrauchten Zuckermenge direkt vom Verbraucher bezogen werde und 83 Prozent des Zuckerverbrauches in Verarbeitungsprodukten wie Schokolade, Säfte etc. verzehrt werde.

Bei aller Freude über eine positive Ernte hingen jedoch die Reformpläne der EU-Kommission, die Zuckermarktordnung nur um weitere zwei anstelle der geplanten fünf Jahre zu verlängern, wie eine schwere Wolke über dem Himmel der Anbauer. Der Rübenanbau sei für die Ackerbauern in der Region das wichtigste Standbein. Ein Wegfall der Marktordnung beziehungsweise eine Quotenkürzung werde erneut einigen Landwirten in der Region die Existenzgrundlage entziehen. Dies müsse auch Finanzminister Eichel einsehen, denn immerhin stelle die Herstellung von Zucker in der Landwirtschaft und in der Zuckerindustrie europaweit 350.000 Arbeitsplätze.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. An der Brunnenstube 33-35 55120 Mainz Telefon: 06131/62050 Telefax: 06131/620544

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