Schindler: Bei Rindfleisch-Aufkaufaktion und MKS keine politischen Luftballons mehr

(Mainz) - „Wir Bauern sind es leid zuzuschauen, wie ein politischer Luftballon nach dem anderen aufgeblasen wird und in den Himmel fliegt, ohne dass etwas passiert“, kritisiert Norbert Schindler, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd die diskussionsfreudige Hinhaltetaktik und mangelnde Tatkraft der Bundesregierung in Sachen Rindfleisch-Aufkaufaktion und Prävention der Maul- und Klauenseuche (MKS).

Gerade für die Grenzländer wie Rheinland-Pfalz sei nun durch den aktuellen MKS-Fall in Frankreich die Gefahr extrem hoch. Die Situation für die ohnehin gebeutelten Bauern in den strukturschwächeren aber viehdichteren Regionen wie die Nord- und Westpfalz sei unerträglich geworden. Deshalb sei die Bundesregierung endlich gefordert, das Wiederaufleben einer flächendeckenden Impfung gegen MKS als Präventionsmaßnahme umgehend zu überprüfen.

Die Bauern fühlten sich auch bei der Rindfleischaufkaufaktion zur Marktentlastung in der BSE-Krise im Stich gelassen, erklärt Schindler. Während Länder wie Frankreich die Aufkaufaktion schon fast abgeschlossen hätten, begnüge man sich in Deutschland mit großen Reden. Im Januar sei die Aktion diskutiert worden, am 7. März sei die Bewerbungsfrist für die Schlachthöfe abgelaufen. Aber die Landwirte würden heute noch mit dem Startzeitpunkt und den Abwicklungsmodalitäten weiterhin hingehalten. Man könne sich die Frage stellen, ob die Bundesregierung die Aufkaufaktion überhaupt in die Tat umsetzen wolle.

Wichtig sei bei der Abwicklung vor allem auch wegen der MKS-Tiertransportbestimmung der Europäischen Union, die Sammeltransporte derzeit verbietet, dass für alle deutschen Landwirte wenigstens ein Schlachthof je Bundesland erreichbar ist. Im Zweifelsfall müssten Ausnahmen in den Antragsbestimmungen für Schlachthöfe im Nachhinein geprüft und zugelassen werden, fordert Schindler.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. An der Brunnenstube 33-35 55120 Mainz Telefon: 06131/62050 Telefax: 06131/620544