Pressemitteilung | Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV-RLP)

Schindler: Bei Maul- und Klauenseuche keine Vorsichtsmaßnahmen auslassen

(Mainz) - „Die Maul- und Klauenseuche ist wie ein Buschbrand. Sie ist aggressiv, breitet sich schnell aus, beachtet keine Grenzen und lässt sich nur schwer kontrollieren“, erklärt Norbert Schindler, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, die erneut drohende Gefahr durch die Maul- und Klauenseuche (MKS) für die Vieh haltenden Betriebe. Um Schäden in Millionenhöhe zu verhindern, dürften weder die Landwirte noch die Verbraucher und letztendlich die Politik keine Vorsichtsmaßnahme auslassen.

Die vom Bundeslandwirtschaftsministerium mit einer Dringlichkeitsverordnung umgesetzte EU-Entscheidung, alle vom 1. bis 21. Februar 2001 aus dem Vereinigten Königreich importierten Rinder, Schafe, Ziegen sowie als Nutztiere gehaltene Hirsche, Rehe und Kameliden zu töten, bewertet Bauernpräsident Schindler positiv. Schindler plädiert für eine Ausweitung der Verordnung auf Belgien, sofern die bestätigten Fälle ebenso rapide steigen würden wie im Vereinten Königreich.

Die für Tiere hochgefährliche und hochinfektiöse Krankheit gefährde zwar nicht den Menschen, dieser könne jedoch erheblich zur Ausbreitung beitragen. Dies zeigten die jüngsten Verdachte über den erneuten Ausbruch der Krankheit in Großbritannien durch die Verfütterung von Speiseresten, welche aus MKS-betroffenen Ländern importiert wurden.

Deshalb fordert Norbert Schindler alle Reisenden, die das Vereinigte Königreich besuchen oder dort einen Zwischenstopp haben auf, keine Lebensmittel tierischen Ursprungs mitzubringen und mindestens zwei Wochen nach ihrem Aufenthalt keine landwirtschaftlichen Betriebe zu betreten. Eindringliche Warnungen und strenge Prüfungen durch die Zollbehörden seien deshalb nicht nur auf den großen internationalen Flughäfen wie in Frankfurt vonnöten, sondern auch auf dem Flughafen Hahn, Saarbrücken etc.

Schindler weist darauf hin, dass die in Deutschland bereits fast vergessene Maul- und Klauenseuche nicht nur - wie derzeitig landläufig diskutiert - speziell ein Problem des Anstiegs von Tiertransporten und konzentrierter Viehhaltung sei. In Deutschland liege der letzte Ausbruch der Maul- und Klauenseuche 13 Jahre zurück.

Das große, ständige Verbreitungsgebiet vom asiatischen Teil der Türkei über den Mittleren Osten, großen Teilen Afrikas, dem indischen Subkontinent, Ostasien bis nach Südamerika zeige, dass Gebiete, in denen kleine Viehbetriebe vorherrschten beziehungsweise ein hoher Teil des Viehs zur Familienernährung gehalten würde, noch stärker betroffen seien. Fehlende Impfungen und Touristenströme unterstützten natürlich das Problem, die Seuche nicht eindämmen zu können, besonders in diesen Ländern, so Schindler.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. An der Brunnenstube 33-35 55120 Mainz Telefon: 06131/62050 Telefax: 06131/620544

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