Pressemitteilung | k.A.

Schimmel - immer wieder Schimmel

(Hannover) - Der Winter ist nicht jedermanns Jahreszeit, zudem birgt er für Mieter und Vermieter tückische Probleme. Heute soll es einmal nicht um die Verkehrssicherungspflicht gehen, obwohl das Glatteis der letzten Tage ausreichend Anlass dazu gab. Vielmehr sind es die eiskalten Tage der letzten Winterwochen, die das alt bekannte Problem des Schimmels wieder akut werden lassen.

Vor Jahren, als Kunststofffenster und Isolierverglasung noch weitestgehend unbekannt waren und man hinter Einfachverglasung und Kastenfenstern lebte, waren die Glasflächen der Fenster die "Schwachstellen" und "Kältebrücken". Doch das war für jeden sichtbar und spürbar. Lief doch das sich an den Fenstern kondensierende Wasser nach unten und bildete auf den Fensterbrettern Wasserlagen. Mit einem Tuch war rasch Abhilfe geschaffen. Und damit war nicht nur das Wasser entfernt, sonder auch gleichzeitig die Raumluft entfeuchtet.

Heute erlauben moderne Fenster mit Isolierverglasung nicht mehr diesen simplen "Entfeuchtungseffekt". Vielmehr entstehen die Kondenspunkte völlig unbemerkt. Das dort sich niederschlagende Wasser läuft auch nicht mehr nach unten und kann zusammen gewischt werden. Nein, die Tapeten werden feucht und bleiben es, bis sich darin "Leben" ansiedelt. Das sieht man aber erst dann, wenn sich der Schimmel schon gebildet hat.


Wie kann man dem nun begegnen?

Die Klage auf mangelhafte Bausubstanz ist der einfachste Weg, aber nicht die Ursache, bzw. die Lösung des Problems. Die Gebäude stehen oft seit Jahrzehnten, ohne dass Schimmel ein Thema war. Jetzt nach der Modernisierung und der Investition in energiesparende Baumaßnahmen tritt dieses Problem plötzlich hervor. Also weshalb soll das nun nach zig Jahren eine mangelhafte Bausubstanz sein?

Gewiss werden kleine Unzulänglichkeiten jetzt bemerkt, nachdem man die weitaus größeren Temperaturbrücken (Fenster) durch energiesparende Maßnahmen (dichte Isolierverglasung) beseitigt hat.

In Anbetracht der hohen Kosten für das Heizen übertreiben viele Bewohner aber das Sparen an Heizenergie. So geschieht es, dass Raumtemperaturen, speziell in Schlafzimmern unter 10 Grad liegen, aber die Luftfeuchtigkeit bei 80 Prozent liegt. Da muss es schimmeln!

Hinzu kommt, dass Möbel und Schrankwände oft knirsch an die Außenwand gestellt werden. Gardinen verdecken vollflächig Wände oder insbesondere Fensterstürze. Dort kann keine Luft zirkulieren!

Mangelhaft Heizen und "Fenster zu", um Kosten zu sparen, sind ein Verstoß gegen die Sorgfaltspflicht des Mieters. Tritt infolge solch falschen Wohnverhaltens Schimmel auf, kann das dem Mieter auch eine Klage des Vermieters wegen Sachbeschädigung einbringen.

Deshalb die folgenden Hinweise, bevor man die Mängel allein in der Bausubstanz sucht:

- Stellen Sie Möbel und gestalten Sie Raumtextilien so, dass eine Hinterlüftung nicht erschwert oder unmöglich gemacht wird.
- Lüften Sie regelmäßig und intensiv und sorgen Sie für frische Luft in allen Winkeln Ihrer Zimmer.
- Vor dem Lüften sollte die Raumtemperatur auf 18 bis 20 Grad angehoben werden, damit die Raumluft Feuchtigkeit aufnehmen kann.
- Dann Stoßlüften, also die Fenster und ggf. die Türen weit öffnen und richtig durchziehen lassen, damit das Luftvolumen in der Wohnung ausgetauscht wird.
- Fenster kippen ist grundsätzlich falsch. Die Fensterstürze unterkühlen, aber die Feuchtigkeit in der Raumluft wird nicht abgeführt. Besonders kritisch sind Schlafzimmer und Bäder - hier besondere Vorsicht und Obacht walten lassen. Wischen Sie im Bad Fenster und Fliesen trocken, so sich dort Feuchtigkeit gebildet hat (insbesondere nach dem Baden oder Duschen). Die gehört mit zur Sorgfaltspflicht, auch gegenüber Ihrer Gesundheit!
- Halten Sie die Luftfeuchtigkeit niedrig.
- Halten Sie Fliesen und Fenster (auch die Rahmen) trocken.
- Lassen Sie die Räume nicht unterkühlen.
- Informieren Sie sich rechtzeitig, wenn trotzdem Schimmel auftritt und nicht erst, wenn die Wohnung dutzende Schimmelflecke aufweist.

Quelle und Kontaktadresse:
Immobilienverband Deutschland IVD Nord-West der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. Ralph Marschner, Geschäftsführer Emmichplatz 3, 30175 Hannover Telefon: (0511) 261848-0, Telefax: (0511) 261848-20

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