Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Scharfer Protest der deutschen Geflügelwirtschaft: Niederlage für den Verbraucherschutz

(Berlin) - Der DBV und der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) haben scharfen Protest gegen die am 19. Oktober im Bundesrat gefällte Entscheidung erhoben, die herkömmliche Käfighaltung von Legehennen im nationalen Alleingang bereits 2006 zu verbieten und damit 5 Jahre früher als in der EU-Richtlinie vorgesehen. Auch hat der Bundesrat beschlossen, die nach EU-Recht vorgesehene tiergerechte Kleingruppenhaltung in Deutschland nicht zuzulassen.

Die extrem verkürzte Übergangsfrist für deutsche Legenhennenhalter wird nach Einschätzung von DBV und ZDG zahlreiche Regressansprüche gegenüber Bund und
Ländern auslösen.

Die beschlossene Beschränkung der Legehennenhaltung in Deutschland ab 2006 auf
die Boden- und Freilandhaltung hilft weder den Legehennen, noch den Verbrauchern, noch den Geflügelhaltern in Deutschland, und ist damit eine politische Mogelpackung. Die deutsche Eierproduktion wird schrumpfen und durch Importe ersetzt, die von Legehennen stammen, die im Ausland in den alten - hierzulande verbotenen - Käfigen gehalten werden. Tausende Arbeitsplätze gehen damit in Deutschland verloren.

DBV und ZDG haben keinerlei Verständnis dafür, dass die Bundesländer mit ihrer Entscheidung alle sachlich begründeten Argumente beiseitegefegt haben. Dies gilt sowohl im Hinblick auf angemessene Übergangsfristen als auch für die Kleingruppenhaltung, die einen Ausgleich zwischen Tierschutz, Verbraucherschutz und Wirtschaftlichkeit ermöglicht hätte. Wieder hat sich die deutsche Politik diametral von einer einheitlichen europäischen Lösung entfernt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Godesberger Allee 142-148 53175 Bonn Telefon: 0228/81980 Telefax: 0228/8198205

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