Scharfe Kritik am Tarifeinheitsgesetz / Reinhardt: Ärzte brauchen arztspezifische Tarifverträge!
(Berlin) - Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, hat das heute in Berlin vom Deutschen Bundestag beschlossene Tarifeinheitsgesetz scharf kritisiert. "Dieses Gesetz wird die arztspezifische Vergütung langfristig aushöhlen, denn es erschwert die spezifische ärztliche Interessenvertretung in völlig inakzeptabler Weise", warnte er. "Für die Kolleginnen und Kollegen in den Kliniken ist der Beschluss des Bundestages ein herber Rückschlag im Kampf um eine faire Vergütung." Die Ärztinnen und Ärzte an den Kliniken hätten keinen Nine-To-Five-Job. Die Besonderheiten ärztlicher Tätigkeit bedürften daher auch eigener arztspezifischer Tarifverträge.
Reinhardt forderte die Ärzteschaft auf, den Protest gegen dieses Gesetz solidarisch weiter fortzusetzen. Die vergangenen Jahre hätten eindrucksvoll bewiesen, dass die Ärzteschaft zu ausgewogenen und verantwortungsvollen Tarifabschlüssen bereit und in der Lage sei. "Das heute verabschiedete Gesetz tritt all diese Bemühungen der letzten Jahre, die auch in Hinblick auf eine angemessene Patientenversorgung durch hochqualifizierte, leistungsbereite und motivierte Ärztinnen und Ärzte gesehen werden müssen, mit Füßen", so Reinhardt.
Die Politik sei vielmehr aufgefordert, sich den wichtigen Themen Fachärztemangel, Unterfinanzierung der Krankenhäuser und effektiver Durchsetzung des Arbeitszeitgesetzes zu widmen, anstatt mit der gesetzlich verordneten Tarifeinheit die kurative Tätigkeit an der Klinik zunehmend unattraktiver zu gestalten.
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