Pressemitteilung | (OSV) Ostdeutscher Sparkassenverband

Sächsische Handwerkskammern und Ostdeutscher Sparkassen- und Giroverband besorgt über Mittelstandsfinanzierung

(Berlin) - Die Arbeitsgemeinschaft der sächsischen Handwerkskammern und der Ostdeutsche Sparkassen- und Giroverband (OSGV) haben die Vorschläge des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht und der EU-Kommission zur Neufassung der Eigenkapitalausstattung von Banken bei der Kreditvergabe mit Interesse zur Kenntnis genommen.

In einem gemeinsamen Positionspapier drücken sie ihre Besorgnis vor einer möglichen Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen für Handwerk und Mittelstand aus. Sie plädieren fair die gleichzeitige Anerkennung interner Ratingverfahren, die auf objektiven Bewertungskriterien basieren, und unterstützten damit auch die sich zwischenzeitlich in Basel abzeichnende Absicht, neben dem externen Ratingverfahren auch das interne Ratingverfahren zuzulassen.

Der OSGV und das sächsische Handwerk sehen bei der Umsetzung der bisherigen Baseler Vorschläge die Gefahr, dass Handwerker und Mittelständler künftig mit höheren Kreditzinsen bzw. Finanzierungskosten rechnen müssen.

Hintergrund:
Die Vorschläge des Baseler Ausschusses sehen zunächst vor, dass Banken externe Bonitätsbeurteilungen (Rating) zur Bewertung der Bonität ihrer Kunden heranziehen sollen, auf dessen Grundlage das Kreditrisiko der Bank differenzierter bestimmt und mit Eigenkapital unterlegt würde. Erfahrungen mit externen Ratings liegen derzeit vor allem bei börsenorientierten Unternehmen vor. Die Umsetzung dieser Vorschläge könnte bedeuten, dass Mittelständler aufgrund des fehlenden Ratings schlechtere Konditionen erhalten als Unternehmen, die bereits von externen Ratingagenturen bewertet wurden, weil die kreditgewährende Bank ein höheres Eigenkapital für die Kreditvergabe vorweisen muss.

Bei gleichberechtigter Anerkennung externer und interner Ratingverfahren auf der Grundlage objektiver Risikokriterien würden die kreditgebenden Banken den Vorteil genießen, dass sie in der Regel über aktuellere und authentischere Informationen zum mittelständischen Unternehmen verfügen. Darüber hinaus kennt die kreditgebende Bank, insbesondere die Hausbank, den regionalen Markt und das örtliche Unternehmen über einen langen Zeitraum. Sie ist mit unternehmensinternen Daten, z.B. durch den Zahlungsverkehr, vertraut und kann das Unternehmen daher besser beurteilen. Für das Unternehmen ergäbe sich der Vorteil, dass keine zusätzlichen Kosten durch eine externe Ratingagentur entstehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Ostdeutscher Sparkassen- und Giroverband, Marcel Brach, Tel. 030/ 20 69 1830

NEWS TEILEN: