Rundfunkgebühr / Sender profitieren auf Umwegen
Köln) - Im Zuge der Diskussion, wie und wo bei den Rundfunkgebühren gespart werden kann, zielen einige Vorschläge nun auch auf die Landesmedienanstalten ab. Diese erhalten regelmäßig 2 Prozent der Gebühren in diesem Jahr gut 140 Millionen Euro. Doch die Kassen der Medienanstalten sind nicht so prall gefüllt, wie es scheint, denn aus den Geldern wird so allerhand anderes mitfinanziert. Den Landesmedienanstalten selbst fließen insgesamt nur knapp drei Viertel der ihnen zugedachten Rundfunkgebühren zu; den Rest in diesem Jahr 39 Millionen Euro verteilen im Rahmen des so genannten Vorabzugs die jeweiligen Bundesländer. Damit profitieren letztlich auch die ARD-Sender selbst von der Gebührenumleitung. Der SWR etwa erhält ein Viertel des Gebührenanteils der baden-württembergischen Landesmedienanstalt, mindestens aber 3,1 Millionen Euro im Jahr. Dieses Geld soll der Sender unter anderem für Radio- oder Fernsehbeiträge über im Ländle stattfindende Festspiele, Konzerte oder Theateraufführungen verwenden. Dabei zählen Berichte dieser Art ohnehin zu den Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)
Gustav-Heinemann-Ufer 84-88, 50968 Köln
Telefon: 0221/49811, Telefax: 0221/4981592