Runder Tisch Artenvielfalt in Bayern: Bild-Aktion zu Forderungen für Zukunft von "Bienen und Bauern" (#bienenundbauern)
(München) - Milchbäuerinnen und Milchbauern des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. haben ihre Kritik und Forderungen an den Runden Tisch Artenvielfalt, der am heutigen Freitag noch einmal in der Staatskanzlei in München tagte, mit einer Bild-Aktion vor der Staatskanzlei untermauert. Bienen und Bauern waren in einem Käfig gefangen - als Symbol für den agrarpolitischen Rahmen, der Bienen und Bauern gleichermaßen "gefangen" hält und dessen Ausrichtung die wesentliche Ursache für den zunehmenden Schwund der Artenvielfalt ist.
Manfred Gilch, der als Landesvorsitzender des BDM in Bayern am Runden Tisch teilgenommen hat, betonte, dass es für Bauern und Bienen existenziell wichtig sei, nicht nur an den Symptomen der verfehlten Agrarpolitik herumzudoktern. Wenn der Teufelskreis aus "Kostendruck-Intensivierungsdruck-negative Umweltfolgen-Auflagen-noch mehr Kostendruck", der seine Ursache in der Ausrichtung der Agrarpolitik auf Niedrigpreise für die internationale Wettbewerbsfähigkeit habe, nicht durchbrochen werde, führe das zu Frustration, Resignation und weiteren Betriebsaufgaben und nicht zur notwendigen Steigerung der Leistungsfähigkeit der Landwirte und zu vielfältigen Strukturen.
Gilch lobte wie alle anderen Teilnehmer des Runden Tisches die guten und konstruktiven Arbeitstreffen des Runden Tisches und die Bereitschaft aufeinander zuzugehen. Gleichzeitig warnte er aber auch davor, die Stimmung und teilweise schon jetzt bestehende Überforderung der Landwirte zu unterschätzen: "Die Milchviehhalter, die das Gesetz zu 100 Prozent trifft, sehen überhaupt keinen Grund zum Jubeln. In ihre Wirtschaftsweise greift das Ergebnis des Volksbegehrens deutlich ein."
"Wir Landwirte sind nicht die Profiteure der Ausrichtung der Agrarpolitik auf internationale Wettbewerbsfähigkeit und günstige Lebensmittel! Wir sollen unsere Kosten optimieren und möglichst billige Rohstoffe zu höchster Qualität liefern, gleichzeitig wollen wir höhere Anstrengungen in Sachen Tierwohl, Umwelt-, Klima- und Artenschutz leisten. Diese Zielkonflikte müssen dringend aufgelöst werden", erklärte Gilch anlässlich der Bild-Aktion vor der Staatskanzlei. "Wir können als immer kleiner werdende Berufsgruppe nicht alleine die Probleme lösen, die vielfältige Ursachen haben."
Als positiv bewertet der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. die Aussagen vieler Teilnehmer des Runden Tisches, die angaben, in diesem Abstimmungsprozess noch Einiges voneinander gelernt zu haben. Mit dieser offenen Herangehensweise muss auch der künftige Dialog fortgesetzt werden.
Gilch appellierte insbesondere auch an die Initiatoren des Volksbegehrens, den BDM in seiner Forderung nach einer Änderung der Ausrichtung der EU-Agrarmarktpolitik im Zuge der aktuellen GAP-Diskussion (GAP = Gemeinsame Agrarpolitik) auf Bundesebene und auf europäischer Ebene deutlich zu unterstützen - für eine Zukunft von Bienen UND Bauern.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM)
Hans Foldenauer und Jutta Weiß, Sprecher des BDM
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