Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

"Runder Tisch": Ärztechef Montgomery kritisiert Krankenkassen als Preistreiber

(Köln) - Der Ärzteverband Marburger Bund (mb) spricht sich gegen die Forderung der Krankenkassen aus, die aktuelle Finanzsituation der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zum Thema des nächsten "Runden Tisches" am 24. September zu machen.

"Wer hektische Kostendämpfungspolitik einfordert, hat die Intention des "Runden Tisches", der mittel- und langfristige Strategien zur GKV-Reform entwickeln soll, verkannt", so Verbandsvorsitzender Frank Ulrich Montgomery. Auch wenn die Forderung nach Finanzierung versicherungsfremder Leistungen aus Steuermitteln richtig sei, müsse eine grundlegende Reform mit einem wohlüberlegten Gesamtpaket und nicht mit aktionistischen Schnellschüssen erfolgen.

Die Lage der GKV bezeichnet der Vorsitzende des Krankenhausärzteverbandes als durchaus ernst, jedoch malten die Krankenkassen ein Horrorszenario an die Wand, das vermutlich von eigenen Defiziten ablenken soll. So sei nach Ansicht Montgomerys die Erwartung der Kassen "absolut lächerlich", wenn sie im Krankenhaussektor eine Kostenexplosion voraussagten. Die jüngste Halbjahresbilanz von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt belege das genaue Gegenteil. Trotz steigenden Patientenaufkommens arbeiteten die Kliniken äußerst wirtschaftlich.

Skandalös ist nach Ansicht Montgomerys hingegen die unverhältnismäßige Steigerung der Verwaltungsausgaben der Krankenkassen um rund fünf Prozent. Montgomery: "Wer selbst fahrlässig mit den Beiträgen der Versicherten umgeht, verliert jegliche Glaubwürdigkeit bei der Diskussion um eine ernsthafte Reform der GKV."

Quelle und Kontaktadresse:
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