Ruhestand bleibt für viele Theorie
(Bonn) - Die wirtschaftliche Situation zwingt eine wachsende Zahl von Rentenbeziehern zur Erwerbstätigkeit. Dazu erklärt die Vorsitzende des BDH Bundesverband Rehabilitation e.V., Ilse Müller:
"Wer den boomenden Arbeitsmarkt kritiklos und undifferenziert als Lösung unserer sozialen Probleme feiert, verkennt die strukturellen Probleme prekärer Beschäftigung und zu geringer Rentenbezüge. Die Beschäftigungslage unter Älteren zeigt: Altersarmut ist weder eine abstrakte Größe, noch ist es eine politische Leerformel. Für immer mehr Rentnerinnen und Rentner ist Altersarmut Realität, die sie über den Ruhestand hinaus zur Erwerbstätigkeit zwingt. Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass etwa zwei von fünf erwerbstätigen Rentnern auf zusätzliches Einkommen existenziell angewiesen ist. Dies ist unakzeptabel und kann für die Politik nur zweierlei bedeuten: Erstens ist es höchste Zeit das Grundsicherungsniveau dem tatsächlichen Geldbedarf anzupassen und dabei im Besonderen steigende Mieten und Energiekosten zu berücksichtigen. Als zweite Sofortmaßnahme muss es gelingen, ein weiteres Absinken des Rentenniveaus zu stoppen. Moderate Beitragssteigerungen sind unvermeidlich. Die Politik muss dies offen kommunizieren, um das Vertrauen in die umlagefinanzierte Rentensystematik zu stärken und nicht als unehrlich wahrgenommen zu werden."
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