Ruf nach Börsenumsatzsteuer ist Griff in die politische Mottenkiste
(Berlin) - Zur Forderung nach einer Wiederbelebung der Börsenumsatzsteuer erklärt Karl-Heinz Boos, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB:
"Dieser Vorschlag ist ökonomisch verfehlt, verteilungspolitisch unwirksam und standortpolitisch bedenklich. Die Börsenumsatzsteuer ist vor mehr als 18 Jahren aus guten Gründen abgeschafft worden und kann die von ihren Befürwortern ins Feld geführten Argumente nicht einlösen: Die potentiellen Steueraufkommen werden überzeichnet und Ausweichreaktionen nicht einkalkuliert.
Verteilungspolitisch ist diese Forderung kontraproduktiv, weil private Vermögensbildung breiter Bevölkerungsschichten verteuert und die persönliche Leistungsfähigkeit bei der Erhebung nicht berücksichtigt wird. Ökonomisch ist sie verfehlt, weil sie Marktausschläge an Börsen begünstigt und Transaktionskosten verteuert und damit eine optimale Allokation von Ressourcen behindert. Schließlich wäre eine Börsenumsatzsteuer international nicht konsensfähig und würde den Finanzstandort Deutschland bei einem nationalen Alleingang nachhaltig schädigen. Ich warne daher eindringlich vor diesem als untauglich einzustufenden Instrument" so Boos abschließend.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB)
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