Rürup-Kommission: Caritas fordert mehr Leistungsgerechtigkeit für Familien
(Freiburg) - Der Deutsche Caritasverband (DCV) sieht in den Vorschlägen der Rürup-Kommission den Auftakt zu der jetzt notwendigen Reform der sozialen Sicherungssysteme. Für deren Sicherung hält es die Caritas für vertretbar, dass besser situierte Rentner höhere Beiträge zur Pflegeversicherung zahlen. Dies ist ein Gebot der Leistungsgerechtigkeit. Auch die Einführung des demographischen Faktors in die Rentenformel ist unvermeidlich.
Kritik hingegen übt der DCV an der fehlenden Leistungsgerechtigkeit für Familien. Die gesetzliche Rentenversicherung benachteiligt Eltern gegenüber Kinderlosen. Der Grund dafür liegt in der bisher praktizierten Unterbewertung der Leistung Kindererziehung gegenüber der Leistung eingezahlte Beiträge. Die Rürup-Vorschläge ändern an dieser Ungerechtigkeit nichts. Und dies obwohl das Bundesverfassungsgericht in mehreren Entscheidungen klargemacht hat, dass das bestehende Rentenrecht Eltern benachteiligt. Eltern mit mehreren Kindern fehlt häufig das zweite Einkommen. Sie erwerben damit geringere Rentenanwartschaften und können die geforderte private Zusatzvorsorge oft nicht leisten.
Wer Kinder erzieht, sichert die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft und der sozialen Sicherungssysteme. Die Caritas fordert, im Einklang mit den Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts, geleistete Kindererziehung und finanzielle Beiträge im Rentensystem gleichwertig zu behandeln.
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Deutscher Caritasverband e.V.
Karlstr. 40, 79104 Freiburg
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