Rückgang der Unternehmensinsolvenzen verzeichnet

(Siegen) – Im ersten Quartal 2004 ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK) im Vergleich zum Vorjahr von 41 auf 17 zurückgegangen. Mit einem Minus von 59 Prozent stellte sich damit in der Region erstmals seit langem wieder ein Rückgang bei den Insolvenzen ein. In NRW stieg die Zahl der Insolvenzen dagegen um 10 Prozent. Das gab die IHK Siegen nach Auswertung der neuesten Zahlen bekannt.

„Für eine Entwarnung ist es aber noch zu früh“, so Franz J. Mockenhaupt, Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen. Die aktuellen Zahlen seien allenfalls ein Zeichen dafür, dass viele Unternehmen durch die langsam einsetzende Konjunkturerholung eine Verschnaufpause erhalten hätten. „Eine endgültige Trendumkehr bei den Insolvenzen ist vermutlich noch nicht erreicht“, so Mockenhaupt weiter. Dafür müsse die Konjunktur noch kräftiger anspringen als bisher. Auch sprächen die Insolvenzzahlen auf Landes- oder Bundesebene dagegen. So rechne etwa Creditreform für Westdeutschland noch mit einem Anstieg der Insolvenzverfahren für 2004.

Um weitere Insolvenzen abzuwenden, benötigen die Unternehmen neben einem nachhaltigen Konjunkturaufschwung auch einen größeren Entfaltungsspielraum. Steuer und Abgabenentlastungen sowie durchgreifende Reformen zur Arbeitsmarktflexibilisierung, Entbürokratisierung und Entlastung der Sozialsysteme müssen deswegen weiter vorangetrieben werden. „Dazu fehlt es in Deutschland aber noch immer an einem breiten politischen Konsens“, stellt der IHK-Hauptgeschäftsführer fest.

Die positive Insolvenz-Entwicklung in den ersten drei Monaten im IHK-Bezirk zeigt sich in allen Wirtschaftszweigen. Sowohl im Verarbeitenden Gewerbe als auch im Bereich „Grundstücks- und Wohnungswesen“ sind die Verfahren von sieben auf drei zurückgegangen (- 57,1 Prozent). Im Handel sanken sie von neun auf vier (-55,6 Prozent), im Baugewerbe von sechs auf fünf (-16,7 Prozent), bei „Verkehr und Nachrichtenübermittlung“ von vier auf ein (- 75 Prozent) und im Gastgewerbe von zwei auf ein Verfahren (- 50 Prozent). Bisher sind durch die aktuellen Insolvenzverfahren mit 83 Beschäftigten auch deutlich weniger Arbeitsplätze betroffen als im Vorjahr. Damals waren 496 Stellen gefährdet.

In beiden Kreisen des IHK-Bezirks sanken die Insolvenzzahlen im 1. Quartal 2004. Im Kreis Siegen-Wittgenstein bedeuten zehn Insolvenzverfahren im Vergleich zu 2003 einen Rückgang um 64 Prozent. Im Kreis Olpe ist mit sieben Verfahren die Zahl der Insolvenzen um 46 Prozent zurückgegangen.

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