Rückgabemöglichkeiten für schadstoffhaltige Energiesparlampen und Bauschaumdosen immer noch mangelhaft / Deutsche Umwelthilfe testet bundesweit 113 Baumärkte und kommunale Sammelstellen
(Berlin) - Verbraucherinnen und Verbraucher scheitern oft bei der ordnungsgemäßen Rückgabe und Entsorgung ausgedienter Energiesparlampen und Bauschaumdosen. Zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) in einer bundesweiten Service-Untersuchung von insgesamt 48 Baumärkten und 65 kommunalen Sammelstellen. Während vor allem Wertstoffhöfe die Rücknahme von Bauschaumdosen verweigern oder diese falsch entsorgen, erschweren zahlreiche Baumärkte ihren Kunden die Abgabe von Energiesparlampen. In der Gesamtbetrachtung erhält die Mehrheit der Baumärkte deshalb für ihre Informationsarbeit sowie die Rücknahme von Bauschaumdosen und Energiesparlampen Bewertungen von mittelmäßig bis mangelhaft. Kommunale Sammelstellen schneiden schlechter ab.
Weil alte Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren kleine Mengen Quecksilber und gebrauchte Bauschaumdosen den gesundheitsschädlichen Reststoff Isocyanat enthalten, müssen sie getrennt gesammelt und umweltgerecht entsorgt werden. Der Handel informiert Verbraucher darüber jedoch häufig unzureichend. "In einem Drittel der getesteten Baumärkte informierten geschulte Mitarbeiter auch auf mehrfaches Nachfragen nicht über Entsorgungsmöglichkeiten von Energiesparlampen", kritisiert der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Nur in der Hälfte aller getesteten Baumärkte standen Rücknahmebehälter für quecksilberhaltige Altlampen bereit. Resch fordert deshalb eine flächendeckende Rücknahmepflicht des Handels für alte Energiesparlampen von privaten Endverbrauchern.
Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation stellte deutliche Unterschiede zwischen dem Informations- und Rücknahmeservice für Bauschaumdosen und Energiesparlampen in Baumärkten fest. Erfreulich sei, dass neun von zehn Baumärkten ihrer gesetzlichen Informationspflicht über Rückgabemöglichkeiten von Bauschaumdosen nachkommen. Als positiv bewertete die DUH auch, dass die Testbesucher ihre Montageschaumdosen in 90 Prozent der getesteten Baumärkte abgegeben konnten. Sie kritisierte aber, dass verbraucherfreundliche Sammelboxen in vielen Baumärkten immer noch Mangelware sind und das Fachpersonal im direkten Kundenkontakt nur in Ausnahmefällen Entsorgungshinweise gibt.
In den meisten kommunalen Sammelstellen konnten Verbraucher ihre alten Energiesparlampen problemlos abgeben. Jedoch verweigerte jede fünfte Sammelstelle die Annahme von Bauschaumdosen. Konnten die Testkäufer ihre Montageschaumdosen doch zurückgeben, wurden sie in 40 Prozent der Fälle gemeinsam mit Metallschrott, Bauabfällen oder Spraydosen falsch entsorgt. "Die Hauptgründe für das schlechte Testergebnis kommunaler Sammelstellen waren nicht ausreichend geschulte Mitarbeiter, fehlende Behälter für die getrennte Sammlung von Bauschaumdosen sowie das vollständige Fehlen von Informationsmaterialien für Bürgerinnen und Bürger" erklärt der DUH-Projektmanager für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. Aufgrund ihres schlechten Abschneidens fordert die DUH kommunale Sammelstellen auf, die Rücknahmepraxis von Bauschaumdosen und anderen schadstoffhaltigen Gütern zu überprüfen und zu verbessern.
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