Rückbau-Start von AKW-Biblis / IG BAU: "Jetzt gibt es kein Zurück mehr vom Atomausstieg"
(Frankfurt am Main) - Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) begrüßt den Rückbau-Start des Atomkraftwerks Biblis. "Der Rückbau des Atomkraftwerks Biblis ist ein wichtiges Signal. Jetzt gibt es kein Zurück mehr vom Atomausstieg. Endlich fangen wir an, das giftige Kapitel der Kernenergie zu schließen", sagte der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers. "Die Arbeiten werden Jahrzehnte in Anspruch nehmen und immer noch ist kein Endlager für den radioaktiven Müll gefunden. Mit dem Rückbau sinkt zwar die Bedrohung durch Reaktorkatastrophen wie in Fukushima. Gleichzeitig wird deutlich welche enormen Folgekosten die Atomkraft der Gesellschaft aufzwingt. Denn die Konzerne, die riesige Gewinne mit dem vermeintlich billigen Atomstrom eingefahren haben, werden die gesamten Kosten für die Beseitigung des strahlenden Mülls nicht mehr übernehmen."
Die IG BAU hat sich als Umweltgewerkschaft bereits früh gegen die Nutzung von Atomenergie gewandt. Bereits kurz nach der Teil-Kernschmelze im US-Atomkraftwerk Harrisburg im Jahr 1979 sprach sich die Baugewerkschaft gegen den Bau von Atomkraftwerken aus. Gleichzeitig fordert die IG BAU seit langem die konsequente Umsetzung der Energiewende.
"Die Bundesregierung muss die Sicherheit der Menschen und die Klimaziele unter einen Hut bekommen. Wir brauchen eine zügige Umsetzung der Energiewende", sagte Schäfers. "Dazu gehört ein umweltverträglicher und bürgerfreundlicher Netzausbau mit Erdkabeln als bundesweitem Standard. Diese sind bei Anwohnern stärker akzeptiert als Überlandleitungen, deren Bau sich zum Teil um Jahre verzögert, weil Bürger diesen Stromtrassen skeptisch gegenüber stehen. Gleichzeitig sinken die Kosten für Erdverkabelung, je länger das auf diese Weise gebaute Stromnetz wird."
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