Rudern: Erfolgreiche U23 Weltmeisterschaften in Plovdiv, Bulgarien
(Hannover) - Vergangene Woche haben die U23 Weltmeisterschaften in Bulgarien stattgefunden. Die deutschen Ruderinnen und Ruderer holten trotz der gleißenden Hitze insgesamt sieben Medaillen. 21 von 22 möglichen Bootsklassen konnte der DRV nominieren. 18 davon haben sich für das A-Finale qualifiziert.
Über Medaillen freuen konnten sich die beiden Leichtgewichts-Vierer der Frauen und Männer. Beide holten die Silbermedaille hinter Italien am Samstag, dem ersten Finaltag (22.07.2023). Am Sonntag konnten fünf weitere Medaillen errudert werden.
Romy Dreher, Rebekka Falkenberg, Anna Händle und Anna Schiefer (Ulmer RC 'Donau'/Stralsunder RC/Würzburger RV Bayern/Deutscher RC) konnten im Leichtgewichts-Doppelvierer der Frauen nicht ganz mit Italien mithalten, legten sich aber vor die Türkei und die Niederlande und gewannen Silber.
Yannick Dörr, Oskar Kroglowski, Tim Streib und Jakob Waldhelm (Bonner RG/Erster Kieler RC/RG Speyer/RC Allemannia), ebenfalls im Leichtgewichts-Doppelvierer, verwiesen Kanada, die USA, Frankreich und Serbien auf die hinteren Plätze. Sie fuhren ein sehr gutes Rennen, aber für die Italiener hat es dann doch nicht gereicht und so holten auch die Männer die Silbermedaille.
Die erste Medaille am Sonntag erruderten Sydney Garbers und Timo Strache (Beide Hannoverscher RC) im Männer-Doppelzweier. Nach 1000m lagen die Beiden eine gute Länge hinten und die Zuschauer haben fast die Hoffnung aufgegeben, als die zwei Niedersachsen nochmal alle Kräfte sammeln konnten und als Dritte ins Ziel ruderten. Weltmeister wurde Irland vor Polen.
Im Männer-Doppelvierer haben Alexander Finger, Ole Hanack, Felix Heinrich und Maximilian Pfautsch (Berliner RC/Hanauer RC Hassia/RK Normannia Braunschweig/Hallesche-RV Böllberg u. Nelson) die Tribüne zum Kochen gebracht. Auf den ersten 1000m sah es so aus, als würden sich die Holländer den Titel holen. Aber im deutschen Boot hat jeder Schlag gesessen und sie konnten vom Geschrei der Zuschauer beflügelt, als Erste, vor Holland und Australien, durchs Ziel rudern.
Direkt im nächsten Rennen des Tages - nämlich dem A-Finale des Leichtgewichts-Männer-Doppelzweiers - konnte ein weiteres deutsches Boot eine Goldmedaille holen. Nikita Mohr und Finn Wolters (RTHC Bayer Leverkusen/RC Witten) lagen bei 500m noch knappe fünf Zehntel hinter den Spaniern. Bei 1000m dominierten sie das Feld aber bereits und ließen sich den Weltmeistertitel nicht mehr nehmen. Mit zwei Sekunden vor den Spaniern und drei Sekunden vor den Franzosen, freuten sich die Beiden sichtlich über ihren Titel.
Die dritte Silbermedaille des Wettbewerbs holten Michelle Lebahn, Chiara Saccomando, Ricarda Heuser, Antonia Galland, Emilia Fritz, Olivia Clotten, Lene Mührs, Klara Kerstan und Steuerfrau Annalena Fisch (RC Potsdam/Breisacher RV/RG München/RK am Baldeneysee/Passauer RV/Neusser RV/Kettwiger RG/RC Potsdam/RK am Wannsee) im Frauen-Achter. Die Ruderinnen waren 500m vor dem Ziel sicher auf Platz zwei. Weltmeisterinnen wurden die Amerikanerinnen. Bronze holte sich Kanada.
Im letzten Rennen des Wettbewerbs konnten Constantin Conrad, Noah Anger, Jannis Matzander, Jan-Henrik Szymczak, Paul Martin, Ole Bartenbach, Kaspar Virnekäs, Simon Schubert und Steuermann Florian Koch (Dresdner RC/Ulmer RC 'Donau'/RC Favorite Hammonia/Crefelder RC/Kettwiger RG/RG Speyer/Münchener RC/USV TU Dresden Abt. Rudern/Donau-RC Ingolstadt) ihren Plan ein offensives Rennen zu fahren, optimal umsetzen und durch ihre Spurtstärke den dritten Platz hinter den USA und Großbritannien holen. Das war ein perfekter Saisonabschluss mit einer wichtigen Medaille für den Nachwuchs-Männer-Riemen-Bereich.
Insgesamt ist der U23-Bundestrainer, Marcus Schwarzrock, zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: "Ich bin in der Breite schon sehr zufrieden. Hätte mir vorher jemand gesagt, dass wir hier in 18 A-Finals fahren, dann hätte ich das nicht geglaubt. Das ist schon ein sehr gutes Ergebnis, wenn Du 21 Bootsklassen meldest, davon 18 ins A-Finale fahren, wovon noch zwölf olympisch sind. Eine Ausbeute von sieben Medaillen stimmt mich auch positiv."
Neben dem U23-Bundestrainer waren auch Brigitte Bielig, die Cheftrainerin und der Sportdirektor Mario Woldt in Plovdiv anwesend. "Der Hitzeschlag von Plovdiv ist beendet, die Ergebnisse sind eingefahren und wir können insgesamt festhalten, dass das ein gutes Ergebnis ist. Wir hatten sehr viele Finalplätze, das ist immer eine gute Aussage für die Breite, dass wir doch recht leistungsfähige Sportler haben. Die Medaillenausbeute mit zwei Goldmedaillen ist sicherlich auch positiv zu bewerten. Aber auch die nachfolgenden Medaillen waren mit sehr viel Kampf eingefahren worden, also ich denke es war insgesamt für den Deutschen Ruderverband ein recht gutes Ergebnis!", Bielig ist stolz auf den Ruder-Nachwuchs. Der Sportdirektor schließt sich ihrer Meinung an: "Hervorragende Mannschaftsleistung! Eine gute Stimmung, die über die UWV und dann der Regattastrecke geherrscht hat und das spiegelt sich auch wirklich in den Resultaten wider mit den 18 Finalplätzen. Es war eine kompakte, breite Mannschaftsleistung. Wir gratulieren allen Medaillengewinnern und bedanken uns ganz herzlich!"
Das Endresümee der Veranstaltung zieht Torsten Gorski, der Stellvertretende Vorsitzende des DRV: "Wir merken, dass wir eine geschlossenen Mannschaftsleistung hatten. Auch schon aus der UWV heraus - nicht nur die Athleten unter sich - sondern Trainer, Athleten, Betreuer, das war eine Masse! Wir haben hier auf der Veranstaltung festgestellt, dass jeder für jeden da ist! Es war eine gesamte Teamleistung und wir können stolz darauf sein, dass wir solche Athleten haben, die uns dieses Wochenende so einen Erfolg herbeigeführt haben. Das lässt uns für die Zukunft positiv vorausschauen!".
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