Pressemitteilung | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) - Hauptstadtbüro

Rosenberger: "Fachkräftemangel im Gastgewerbe ist hausgemacht"

(Hamburg) - Anlässlich der Jahrespressekonferenz des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) forderte die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Michaela Rosenberger den Verband auf, sich den wirklichen Zukunftsthemen der Branche zu widmen: "Wenn der DEHOGA den Aufschwung im Gastgewerbe auch in Zukunft stabilisieren will, muss er den dort beschäftigten Menschen Perspektiven aufzeigen. Fachkräfte gewinnt man nicht nur, indem man sie im Ausland sucht, sondern auch, indem man sie im Inland vernünftig ausbildet und anständig behandelt."

Wer meine, dies könne durch unsinnige Verschlechterungen im Jugendarbeitsschutz geschehen, habe die Zeichen der Zeit immer noch nicht erkannt. "Und diejenigen in der Branche, die versuchen, Beschäftigte mit Dumpinglöhnen, überlangen Arbeitszeiten und prekärer Beschäftigung zu locken, haben offensichtlich nicht begriffen, dass das gerade junge Menschen noch mehr abschreckt. Als sei die Fluktuation in der Branche nicht schon groß genug", so Rosenberger.

Auch im Hinblick auf die von den Bundesländern vorgeschlagene Hygiene-Ampel für die Gastronomie könne gut geschultes Personal, das nicht jede Woche neu angelernt werden müsse, hilfreich sein: "Allerdings darf es bei der Bewertung der Restaurants nicht nur um Lebensmittelhygiene gehen, auch soziale Standards müssen hier einbezogen werden. Es kann doch nicht sein, dass ein Wirt, der mit Schwarzarbeit die Sozialversicherungssysteme schädigt und Steuern hinterzieht, mit einer grünen Ampel ausgezeichnet wird!", empörte sich die stellvertretende NGG-Vorsitzende.

Zur Steigerung der Attraktivität der Branche könne im Übrigen auch eine Steigerung der Löhne beitragen. Rosenberger: "Viele Beschäftigte warten noch immer auf die im Zuge der Einführung der reduzierten Hotel-Mehrwertsteuer versprochenen Entgelterhöhungen. Dieses Steuergeschenk von bis dato rund einer Milliarde Euro hat sie nie erreicht."

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Hauptstadtbüro Dr. Karin Vladimirov, Pressesprecherin Luisenstr. 38, 10117 Berlin Telefon: (030) 288849693, Telefax: (030) 288849699

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