Rosenberger: 400-Euro-Jobs reformieren statt ausweiten
(Hamburg) - Zu den Ergebnissen einer Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI), Arbeitslose gelangen über 400-Euro-Jobs kaum in sozialversicherungspflichtige Tätigkeit, erklärte Michaela Rosenberger, stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), am 01. Dezember in Hamburg.
Die Auswirkungen der Regelungen der so genannten Minijobs für das Gastgewerbe sind katastrophal. Die RWI-Studie bestätigt die Befürchtungen der Gewerkschaft NGG, dass weder neue Stellen entstehen, im Gegenteil, sozialversicherungspflichtige Vollzeitstellen werden umgewandelt in 400-Euro-Jobs. Diese werden dann überwiegend von Schülern, Studenten, Auszubildenden, Hausfrauen oder Dazu-Verdienern genutzt. So sind in den vergangenen Jahren rund zehn Prozent der Vollzeitarbeitsplätze im Gastgewerbe umgewandelt worden. Allein in Niedersachsen gingen beispielsweise 7,4 Prozent der Vollzeitarbeitsplätze im Jahr 2003 verloren. Die finanziellen Folgen spüren nicht nur die Sozialkassen, das Niveau der Qualifikation der im Gastgewerbe Beschäftigten sinke weiter und damit auch die Servicequalität. Die Gewerkschaft NGG warnt dringend davor, die Grenze für Minijobs auf 800 Euro zu erhöhen. Eine weitere Aufspaltung von Vollzeitarbeitsplätzen wäre die Folge. Dringend geboten ist es, die Regelungen für die 400-Euro-Jobs kritisch auf den Prüfstand zu stellen, anstatt sie weiter auszuweiten, um ein wenig Kosmetik an den Arbeitsmarktzahlen zu betreiben.
Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)
Haubachstr. 76, 22765 Hamburg
Telefon: 040/38013-0, Telefax: 040/3892637
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