Rohstoffpreise gehen im Juli leicht zurück - Niveau bleibt erhöht
(München) - Der Rohstoffpreisindex der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ist im Juli gegenüber dem Vormonat um 2,6 Prozent auf 147,4 Punkte zurückgegangen. Dies war der zweite Rückgang in Folge, allerdings war der Index zuvor zwischen Februar und Mai deutlich stärker angestiegen.
Von einer echten Entlastung der Betriebe kann angesichts dieses Rückgangs also keine Rede sein", sagt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt und führt weiter aus: "Zumal die Rohstoffpreise im Vergleich zum Durchschnitt des Vor-Corona-Jahres 2019 noch immer um rund ein Drittel höher liegen."
Die Preise für Industriemetalle gingen im Juli gegenüber dem Vormonat Juni um 2,4 Prozent zurück. Deutlich günstiger wurden dabei insbesondere Chrom (-12,2 Prozent) und Mangan (-11,6 Prozent). Die Preise für Selen (+15,4 Prozent), Wismut (+16,1 Prozent) und insbesondere für Germanium (+23,9 Prozent) zogen hingegen deutlich an. "Das Element Germanium wird unter anderem für die Herstellung von Glasfaser verwendet und ist somit auch von Bedeutung für die Digitalisierung", bewertet Brossardt.
Entgegen dem allgemeinen Trend stiegen die Preise für Edelmetalle im Juli um 1,6 Prozent an. Das Edelmetall Palladium verzeichnete mit einem Plus von 5,7 Prozent den stärksten Preisanstieg. Auch Silber (+0,5 Prozent) verteuerte sich etwas. "Keines der im Index enthaltenen Edelmetalle wurde im Juli günstiger", konstatiert Brossardt und ergänzt: "Solange die Rohstoffpreise nicht spürbar zurückgehen, bedeutet dies eine anhaltende Kostenbelastung für unsere Unternehmen. Neben bezahlbaren Preisen ist für die Betriebe aber auch eine sichere Verfügbarkeit von Rohstoffen unabdingbar. Dazu braucht es den Erhalt und die weitere Erschließung internationaler Märkte mit gleichwertigen Wettbewerbsbedingungen sowie die Nutzung von heimischen Rohstoffvorkommen. Auch die Rohstoffeffizienz und -substitution müssen weiter vorangetrieben werden. Zusätzlich ist eine weiterentwickelte Kreislaufwirtschaft notwendig, um mehr Sekundärrohstoffe zu gewinnen."
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