Rohstoff-, Verpackungs- und Energiekosten steigen weiter - Hersteller unter Kostendruck
(Bonn) - Das Agrarinstitut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sieht drastische Preissteigerungen für Lebensmittel und eine neuerliche Teuerungswelle in den kommenden Jahren voraus. Die Hersteller kulinarischer Lebensmittel sind jedoch schon seit geraumer Zeit und ganz aktuell von erheblichen Kostensteigerungen betroffen.
Rohstoffe: Der Rapsölpreis liegt bis zu 45 Prozent über Vorjahr; mit einer weiteren Verteuerung ist zu rechnen, dies insbesondere, wenn die Bundesregierung den Zugriff der Biodieselhersteller auf das Lebensmittel Rapsöl durch die vorgesehene Änderung des Bundes-Immissionsschutz-Gesetzes noch weiter verstärkt. Die Kostenentwicklung bei anderen Rohstoffen, jeweils gegenüber Vorjahr: Kartoffeln bis zu + 50 Prozent, Tomaten bis zu + 60 Prozent, Zwiebeln + 15 bis 20 Prozent, Rindfleisch + 35 Prozent, Fleischbrät + 20 Prozent, Hering + 20 Prozent, Stärke (Mais, Kartoffeln, Weizen) + 20 bis über 40 Prozent. Der Preis für Fleischextrakt hat sich je nach Bezugsquelle verdreifacht bis versechsfacht.
Verpackungen: Im Verpackungsbereich sind bei Kartonagen Preissteigerungen um 5 Prozent zu verzeichnen, bei Kunststoffen um bis zu 10 Prozent. Aluminiumtuben kosten 10 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, Metallverschlüsse 5 Prozent, Gläser 15 Prozent. Für das Jahr 2009 sind insbesondere bei Gläsern und Metallverpackungen weitere erhebliche Preissteigerungen angekündigt.
Energie: Der auf das Preisniveau von Oktober 2007 zurückgefallene Erdölpreis bringt bei wieder steigendem Dollarkurs keine nennenswerte Entlastung, zumal die Kostenerhöhungen bei Heizöl über 20 Prozent liegen und der Strompreis sich um fast 20 Prozent verteuert hat.
In den durchrationalisierten Betrieben der Hersteller kulinarischer Produkte lässt sich diese Kumulation der Kosten nicht durch Einsparungen auffangen. Sie geht an die Substanz der Unternehmen. Große Lebensmittelhersteller haben daher bereits weitere Preiserhöhungen angekündigt.
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Verband der Suppenindustrie e.V.
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