Pressemitteilung | Kassenärztliche Bundesvereinigung KdÖR (KBV)

Richter-Reichhelm zu Rebscher-Äußerungen

(Köln) – Kritisch äußerte sich der der Erste Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Manfred Richter-Reichhelm, am 5. Januar auf die Behauptungen des Vorsitzenden des Verbands der Angestellten-Krankenkassen (VdAK) in der Tageszeitung „Die Welt“. „Wir fangen unsere Patienten nicht mit dem Lasso ein. Wenn Herbert Rebscher uns vorhält, trotz gestiegener Arztzahlen seien auch die Behandlungszahlen pro Doktor gestiegen, deutet das nur auf eins hin: Die Patienten haben einen Bedarf an medizinischer Versorgung und mit dem wenden sie sich offensichtlich vermehrt an niedergelassene Ärzte.“ Rebscher hatte behauptet, die Ärzte hätten Patienten in den vergangenen Jahren häufiger einbestellt.

Richter-Reichhelm weiter: „Mit verantwortlich für die gestiegenen Behandlungszahlen ist auch, dass immer mehr Leistungen ambulant erbracht werden, die früher nur im Krankenhaus erbringbar waren. Außerdem haben nach Einführung der Krankenversichertenkarte Ende 1993 manche Patienten wegen ein und desselben Problems gleich eine Reihe von Spezialisten aufgesucht. Das ist den Ärzten nicht anzulasten.“

„Völlig unredlich“ nannte Richter-Reichhelm die Argumentation des VdAK-Chefs in Bezug auf die Bedarfsplanung: „Rebscher unterschlägt, dass diese Regelung gesetzlich festgelegt wurde und Zulassungen von Kassenärztlichen Vereinigungen und Krankenkassen gemeinsam erteilt werden. Wenn er die Bedarfsplanung kritisiert, muss er sich also an die eigenen Nase fassen. Außerdem: Wenn er tadelt, dass zwischen 1980 und heute die Arztzahlen stärker gestiegen sind als die Patientenzahlen (letztere um sieben Prozent), sollte er nicht vergessen, dass die Verwaltungsausgaben der Krankenkassen im selben Zeitraum auf mehr als das Dreifache angewachsen sind.“

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Herbert-Lewin-Str. 3 50931 Köln Telefon: 0221/40050 Telefax: 0221/408039

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