Rheinland-pfälzische Metall- und Elektroindustrie und die IG Metall erleichtern Flüchtlingen berufliche Qualifizierung
(Frankfurt am Main/Neustadt an der Weinstraße/Koblenz) - Die Arbeitgeberverbände der rheinland-pfälzischen Metall- und Elektroindustrie, vem.die arbeitgeber e.V. und PfalzMetall, und die IG Metall Mitte haben vereinbart, dass der Tarifvertrag zur Integration Jugendlicher in Berufsausbildung (TV IJB) künftig auch für Flüchtlinge mit hoher Bleibeperspektive gelten soll. Diese Öffnung gilt unabhängig vom Alter der Flüchtlinge. Durch diesen Schritt können Flüchtlinge sogenannte Einstiegsqualifikationen in M+E-Unternehmen absolvieren. Im Mittelpunkt der Einstiegsqualifikationen sollen Sprachförderung, der Erwerb von Schlüsselkompetenzen sowie sozialpädagogische Betreuung stehen. Der Tarifvertrag stellt es den Betrieben frei, öffentliche Förderprogramme, Maßnahmen zur Einstiegsqualifizierung und Berufsvorbereitung oder ergänzende Programme von Bildungsträgern zu nutzen.
"Mit dieser Öffnung erleichtern die Tarifvertragsparteien Flüchtlingen den Zugang zu Arbeit und eröffnen ihnen eine berufliche Qualifizierung", sagt PfalzMetall-Präsident Johannes Heger. "Jetzt muss die Politik schnellstens ihre Hausaufgaben machen und dafür sorgen, dass Flüchtlinge viel schneller als bisher sprachlich erstqualifiziert werden und einen für die Firmen belastbaren Aufenthaltstitel erhalten", fordert Thorsten Bröcker, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes vem.die arbeitgeber e. V..
Jörg Köhlinger, Bezirksleiter der IG Metall Mitte, sieht in dem veränderten Tarifvertrag einen wichtigen Schritt, Flüchtlingen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. "Wir fordern von den Arbeitgebern, Qualifizierungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Flüchtlinge zu schaffen, ohne die aktuelle Situation für Lohndumping zu missbrauchen. Flüchtlinge dürften nicht dafür instrumentalisiert werden, bestehende soziale Schutz- und Gestaltungsregelungen in unserer Arbeits- und Sozialordnung abzubauen. Dafür sind jetzt in der rheinland- pfälzischen Metall- und Elektroindustrie die Voraussetzungen geschaffen." Rassistischem Denken und Handeln werde sich die IG Metall auch künftig entgegenstellen, fügte Köhlinger hinzu. Das Recht auf die Würde und körperliche Unversehrtheit von Menschen sei nicht zu diskutieren.
Quelle und Kontaktadresse:
vem.die arbeitgeber e.V.
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