Rentner von Wohlstandsentwicklung abgekoppelt
(Berlin) - "0,99 Prozent mehr Rente zum 1. Juli reichen nicht aus, um eine Preissteigerungsrate von rund 2,3 Prozent auszugleichen", erklärte der Präsident des Sozial- und Wohlfahrtsverbandes Volkssolidarität, Prof. Dr.
Gunnar Winkler, am Mittwoch (29. Juni 2011) zur Rentenanpassung 2011. "Die in den vergangenen Wochen versendeten Rentenanpassungsmitteilungen weisen nur enttäuschende Mini-Erhöhungen aus. Damit bleiben Rentnerinnen und Rentner trotz wirtschaftlichen Aufschwungs von der Wohlstandsentwicklung abgekoppelt. Sie sind die Verlierer falscher Weichenstellungen in der Rentenpolitik",
Ursache der Fehlentwicklung sei, dass das Prinzip der lohnorientierten Rentenanpassung aufgegeben wurde, so Winkler. "Die Rentenanpassung 2011 hätte bei etwa zwei Prozent liegen müssen, wenn die positive Lohnentwicklung vollständig berücksichtigt würde. Das Rentenniveau wird jedoch durch Nachhaltigkeitsfaktor, Riester-Treppe und Nachholfaktor abgesenkt. Außerdem zahlen die Rentner jetzt mit einer gekappten Rentenanpassung dafür, dass ihre Bezüge in der Finanz- und Wirtschaftskrise nicht auch noch gekürzt wurden. Die Volkssolidarität fordert daher, die Kürzungsfaktoren in der Rentenanpassungsformel abzuschaffen."
Der Verbandspräsident warnte davor, die wachsenden finanziellen Belastungen für Rentnerinnen und Rentnern zu ignorieren. "Steigende Kosten für Gesundheit, Pflege und Wohnen machen vielen älteren Menschen zunehmend zu schaffen. Wenn dann die Altersbezüge über Jahre hinweg hinter den sonstigen Preissteigerungen zurückbleiben, sind Rentnerinnen und Rentner von Altersarmut bedroht. Das trifft vor allem diejenigen, die nur von ihrer Rente leben und alleinstehend sind. Wer Altersarmut verhindern will, muss auch dafür sorgen, dass die Renten nicht weiter an Wert verlieren."
Quelle und Kontaktadresse:
Volkssolidarität Bundesverband e.V.
Pressestelle
Alte Schönhauser Str. 16, 10119 Berlin
Telefon: (030) 27897100, Telefax: (030) 27593959
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Volkssolidarität begrüßt Mitgliederentscheid der SPD
- Erklärung des Präsidenten der Volkssolidarität Dr. Wolfram Friedersdorff zum Beschluss des SPD-Parteitages zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen
- Zum Tag des Ehrenamts am 5. Dezember fordert der Präsident der Volkssolidarität Dr. Wolfram Friedersdorff: Demokratie stärken - Ehrenamt fördern