Rentner sind die Opferlämmer der Nation / VdK-Präsident Hirrlinger: "Das ist sozialpolitische Wilderei"
(Bonn) - "Die geplante Rentenreform stellt eine echte Rentenkürzung dar. Die Änderungen sind eine Zumutung. Die Rentner haben soviel Angst wie noch nie", erklärte der Präsident des Sozialverband VdK Deutschland, Walter Hirrlinger, zu den Ergebnissen der Klausursitzung der Bundesregierung am 19. Oktober. "Die Rentner sind die Opferlämmer der Nation."
Hirrlinger: "Das ist sozialpolitische Wilderei, die die 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner bei den nächsten Wahlen höchstwahrscheinlich entsprechend quittieren werden. Die Kürzungen treffen wieder einmal die Menschen, die Deutschland nach dem Krieg aufgebaut und jahrzehntelang Beiträge gezahlt haben."
Folge der Rentenkürzungen sei, dass die Rentnerinnen und Rentner künftig unter dem Strich 20 Euro weniger im Geldbeutel hätten. Hirrlinger sagte, dass die Vorstellung vom reichen Rentner der Realität widerspreche. Die Hälfte der männlichen Rentner habe bis zu 1000 Euro Rente im Monat, Frauen im Durchschnitt bis zu 650 Euro. Nur 2000 der 20 Millionen Rentner erhielten die mögliche Höchstrente von 2200 Euro.
Angesichts der Stabilisierung der Rentenbeiträge erinnerte Hirrlinger die Arbeitgeber an ihre Pflicht, den Abbau von Arbeitsplätzen zu stoppen. Die Unternehmen hätten nun keinen Grund mehr, weiterhin massiv Personal abzubauen. Derzeit beschäftigen 50 Prozent der Unternehmen niemandem mehr über 50 Jahre. Hier müsse die Industrie Angebote machen, um den Trend zur Frühverrentung zu stoppen und wieder mehr Jobs für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu schaffen.
Hirrlinger kritisierte den Vorschlag, den Rentnern den kompletten Beitrag zur Pflegeversicherung aufzudrücken. Wer Kosten sparen wolle, müsse vor allem mehr für Prävention und Rehabilitation tun.
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