Rente reicht künftig nicht einmal mehr für die Miete
(Würzburg) - Wer in 20 Jahren Rentner wird, kann nicht mal die Miete seiner Wohnung zahlen, wenn er sich auf die gesetzliche Rente verlässt. Gerade einmal 650 Euro Rente monatlich werden einem Arbeitnehmer dann bleiben, der heute 2.300 Euro brutto verdient, rechnet Michael Reizel, Vorstand des BVUK. Verband Betriebliche Versorgungswerke für Unternehmen und Kommunen e.V., Würzburg, vor. Grund ist das beschlossene RV-Nachhaltigkeitsgesetz, welches das Rentenniveau bis 2020 auf 46 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens absenken wird. "Mit katastrophalen Auswirkungen auf die Einkommenssituation heutiger Arbeitnehmer im Rentenalter", so Reizel.
Das lässt sich leicht ausrechnen: Ein lediger Arbeitnehmer mit 2.300 Euro Bruttoeinkommen (1.410 Euro Netto) würde heute etwa 900 Euro Rente erhalten - also knapp 65 Prozent des Nettoeinkommens. Sinkt das Niveau bis zum Jahr 2020 auf 46 Prozent, bleiben demselben Arbeitnehmer nur noch ca. 650 Euro auf der heutigen Wertbasis. Die gesetzliche Rente sinkt damit von bisher Zweidrittel auf weniger als die Hälfte des bisherigen Nettoeinkommens.
"Vor diesen Liquiditätsengpässen im Alter müssen sich Arbeitnehmer dringend durch die steuerbegünstigte Entgeltumwandlung in der betrieblichen Altersversorgung schützen", empfiehlt Reizel. Reizel ruft auch die Arbeitgeber nochmals auf, die Umsetzung der Betriebsrente im Unternehmen zu organisieren. Ihre Bedeutung wird mit dem schrittweisen Absinken der gesetzlichen Nettorenten besonders wachsen - zum einen, weil sie steuerbegünstigtes Ansparen für das Alter ermöglicht. Zum anderen, weil ihre Anwartschaften im Gegensatz zur privaten Vorsorge nicht unter das Vermögen fallen, das im Falle der Sozialbedürftigkeit herangezogen wird.
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