Rente mit 67 oder später kein weiser Rat, sondern Irrweg
(Berlin) - "Die Volkssolidarität wendet sich vehement gegen alle Vorhaben und Vorschläge, das Renteneintrittsalter zu erhöhen, ob nun auf 67, 68 oder 69 Jahre." Das erklärte der Präsident des Sozial- und Wohlfahrtsverbandes Volkssolidarität, Prof. Dr. Gunnar Winkler, am Mittwoch (18. Mai 2011). "Aktuelle Vorschläge für die Rente mit 68 oder 69, egal von wem, sind nicht der Weisheit letzter Schluss. Sie können nur als unverantwortlich und absurd abgelehnt werden."
Das Renteneintrittsalter weiter nach oben zu verschieben sei ein "Programm für mehr Altersarmut", betonte Winkler. "Die Monitoringberichte zur Rente mit 67 des `Netzwerkes für eine gerechte Rente´ aus Gewerkschaften und Sozialverbänden haben gezeigt, dass schon für die beschlossene Rente mit 67 die Voraussetzungen fehlen. Der Anstieg der Erwerbstätigenquote bei den über 55-Jährigen kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es heute nicht einmal jeder Zehnte aus einem versicherungspflichtigen Vollzeitjob mit 65 in die Rente schafft. Nur ein Viertel der 60- bis 65-Jährigen hat noch eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Die Rente mit 67 erweist sich schon heute als reales Rentenkürzungsprogramm. Wer das nicht zur Kenntnis nehmen will, ignoriert die Lebenswirklichkeit der älteren Beschäftigten und der Rentner."
Winkler stellte klar: "Die Rente mit 67 ist und bleibt sozial unverträglich und für die Mehrheit der Beschäftigten unter den heutigen Arbeitsbedingungen nicht akzeptabel. Wenn die Regelaltersgrenzen für den Renteneintritt weiter angehoben werden, führt das nur zu mehr Rentenabschlägen, damit zu niedrigeren Renten und in Folge zu drohender Altersarmut für viele."
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