Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund - Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB)

Rente mit 67 erhöht Altersarmut in Brandenburg / Nur noch 790 Euro im Monat

(Berlin) - Die Rentenpläne der Bundesregierung programmieren die Altersarmut: Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnt vor steigender Armut in Brandenburg und fordert den sofortigen Stopp der Rente mit 67. Doro Zinke, die Vorsitzende des DGB-Bezirks Berlin-Brandenburg, sagte heute (2. November 2010), Altersarmut sei schon jetzt deutlich zu spüren. "Aufgrund der Rentenkürzungen liegen die Altersrenten in Brandenburg im Schnitt nur noch bei 790 Euro und damit noch niedriger als im Vorjahr" (799 Euro). "Wir müssen dringend umsteuern, damit die gesetzliche Rente wieder armutsfest wird. Als ersten Schritt fordern wir die Landesregierung auf, eine Initiative für den sofortigen Stopp der Rente mit 67 zu ergreifen, weil die Rente mit 67 die Armutsgefahr zusätzlich verschärfen würde", so die Gewerkschafterin. Nach DGB-Berechnungen muss in Brandenburg mehr als jeder sechste Beschäftigte aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig aus dem Arbeitsleben ausscheiden und hohe Abschläge bei der Erwerbsminderungsrente hinnehmen. Laut DGB-Index Gute Arbeit meinen zwei Drittel aller Arbeitnehmer, nicht bis zur Rente gesundheitlich durchhalten zu können.

"Die Rente ab 67 Jahre ist für meisten Beschäftigten unerreichbar und wird zu einer reinen Rentenkürzung", erklärte die DGB-Bezirksvorsitzende. Eine große Zahl von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern kann auch deshalb nicht bis 65 Jahre arbeiten, weil die Beschäftigungschancen zu schlecht sind. "Auch in Brandenburg bietet der Arbeitsmarkt nicht genügend Möglichkeiten für Ältere", so Doro Zinke. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind nur 20,0 Prozent aller 60-64jährigen in Brandenburg sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mehr als jeder Dritte [35,0 Prozent] aller Brandenburger Arbeitslosen sei älter als 50 Jahre. "Den meisten dieser fast 46.000 Bürgerinnen und Bürger wird ein Wiedereinstieg in Beschäftigung nicht gelingen", fürchtet die Gewerkschafterin. Auch die wirtschaftliche Erholung habe die Beschäftigungsmöglichkeiten Älterer kaum verbessern können.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB) Pressestelle Keithstr. 1-3, 10787 Berlin Telefon: (030) 212400, Telefax: (030) 21240142

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