Reisen für EINE Welt - zukunftsweisender Nachhaltigkeitsgipfel der Tourismusbranche auf der ITB
(Berlin) - Reisen für EINE Welt - unter diesem Titel stand gestern das hochkarätig besetzte Futouris Gipfelgespräch, das anlässlich der ITB 2016 in Berlin stattfand. Das Ergebnis: Vertreter von Politik, Tourismusbranche und Wissenschaft wollen sich zukünftig gemeinsam für eine nachhaltigere Tourismusentwicklung einsetzen.
2015 wurde mit den Sustainable Development Goals ein einzigartiger Weltzukunftsvertrag geschlossen - seine Umsetzung aktiv mitzugestalten ist eine entscheidende Herausforderung für die Zukunft unserer Branche. Aus diesem Anlass hatte Futouris zum Nachhaltigkeitsgipfel auf der ITB geladen und wichtige Entscheidungsträger aus Politik und Tourismusbranche waren der Einladung gefolgt. Mit Futouris Vorstandsvorsitzendem Hasso von Düring diskutierten Bundesminister Dr. Gerd Müller aus dem Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Michael Frenzel, Präsident des BTW, Norbert Fiebig, Präsident des DRV, Stefanie Berk, Vorsitzende der Geschäftsführung der Thomas Cook Touristik GmbH, Thomas Ellerbeck, Mitglied des Group Executive Committee der TUI Group, Sören Hartmann, CEO DER Touristik, Heinz Fuchs, Brot für die Welt - Tourism Watch und Dr. Christian Baumgartner, response & ability und Mitglied des Futouris-Wissenschaftsbeirates die Frage, wie der Tourismus in Entwicklungs- und Schwellenländern zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen kann.
Zu Beginn der Veranstaltung machte Hasso von Düring deutlich, dass der Tourismus für viele Entwicklungs- und Schwellenländer ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, den Chancen für Wirtschaft und Gesellschaft aber auch Risiken gegenüberstehen, wenn die Entwicklung nicht nachhaltig und unter Einbeziehung lokaler Stakeholder verläuft. Mit Nachdruck verwies von Düring zudem auf die hohe Verantwortung der Tourismuswirtschaft gegenüber den im Tourismus Beschäftigten - insbesondere in Zeiten aktueller Sicherheitsrisiken mit starken Auswirkungen auf den Tourismus.
Bundesminister Dr. Müller verdeutlichte in seinem Impulsreferat, dass das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in der Partnerschaft mit der Tourismusbranche ein hohes Potenzial für die Entwicklungsarbeit sieht - und im Branchennetzwerk Futouris einen umsetzungsstarken Partner.
Die Unternehmensleitungen der Futouris Mitgliedsunternehmen positionierten sich klar: Bisherige Initiativen für einen nachhaltigeren Tourismus in Entwicklungs- und Schwellenländern sollen im engen Austausch mit der Entwicklungszusammenarbeit intensiviert werden. Wegweisend für eine neue, zukunftsorientierte Zusammenarbeit sind die Bereitschaft für ein gemeinsames Engagement, zum Beispiel in Futouris Branchenprojekten, und der Transfer von Ergebnissen und Lösungsansätzen in die Gesamtbranche.
An die zukünftige Zusammenarbeit wurden im Podium auch klare Forderungen adressiert - wie die Reduzierung von CO2-Emissionen, die eine der zentralen Herausforderungen der Tourismusbranche bleibt.
Erfolgreiches Praxisbeispiel ist das Futouris-Branchenprojekt "KAZA - sustainable lodges". BMZ, KfW und Futouris Mitgliedsunternehmen haben hier erstmals konkret in einem Vorhaben der Entwicklungszusammenarbeit kooperiert und gezeigt, dass der Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Politik für einen nachhaltigeren Tourismus in Entwicklungsländern Vorteile für alle Beteiligten bringt: Die Vermarktung zertifizierter touristischer Angebote durch die Futouris Mitgliedsunternehmen nützt dem Naturschutz und der Bevölkerung vor Ort, stellt einen wirtschaftlichen Anreiz für die Zertifizierung dar und hilft den Reiseveranstaltern, ihre Lieferketten nachhaltig zu gestalten.
Ein neues Vorhaben der Entwicklungszusammenarbeit zusammen mit Futouris und der TUI Care Foundation wurde auf der ITB mit einem Memorandum of Understanding besiegelt: Im Rahmen des BMZ Sektorvorhabens "Sport für Entwicklung" erhalten in Namibia benachteiligte junge Frauen die Möglichkeit, über Praktika und Weiterbildungskurse berufsqualifizierende Erfahrungen im Tourismus zu sammeln und dadurch neue Berufsperspektiven zu gewinnen.
Fazit der intensiven Diskussion bleibt eine bisher unbekannte Aufbruchsstimmung: Die aktuellen Initiativen sollen nur der Auftakt sein für eine neue Qualität der Zusammenarbeit zwischen Entwicklungspolitik und Tourismusbranche.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher ReiseVerband e.V. (DRV)
Sibylle Zeuch, Pressesprecherin
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