Pressemitteilung | Deutscher Reiseverband e.V. (DRV)

Reisebüros mit Energieversorger im Gespräch / Bensheimer Unternehmer erörtern Rückvergütung mit GGEW

(Berlin) - Auf Initiative des Deutschen ReiseVerbandes (DRV) suchen die Bensheimer Reisebüros beim Thema Rückvergütung das Gespräch mit ihrem lokalen Energieversorger. Gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt als Moderator haben sich Reisebürounternehmen aus der Region mit der im südhessischen Bensheim ansässigen GGEW (Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße AG) an einen Tisch gesetzt, um die Folgen von Rückvergütungen auf Reisen für die Reisemittler zu erörtern. "Das ist der richtige Schritt", ist Angelika Hummel, Vorstandsmitglied und Vorsitzende des DRV-Ausschusses Mittelstand / Touristische Reisebüros, überzeugt. "Wir setzen auch auf den Dialog und ich kann nur an alle Beteiligten appellieren, gemeinsam Lösungswege zu erarbeiten. Ich freue mich, dass im Fall Bensheim bereits beim ersten Treffen mögliche Kooperationen erörtert wurden."

In persönlichen Gesprächen könnten, so Hummel, beispielsweise Partnerschaften vor Ort oder andere Möglichkeiten der Zusammenarbeit erörtert werden. Schließlich gewinne das sogenannte Cross-Selling - der Querverkauf, bei dem Kunden zusätzliche Produkte angeboten werden - an Bedeutung. Auch der Reisevertrieb könne sich diesem Trend nicht verschließen. Rückvergütungen oder Rabatte sollten dabei jedoch ausgeschlossen werden. "Nur dann profitieren alle Beteiligten davon und die Reisemittler vor Ort werden gestärkt", betont Hummel.

"Ich bin überzeugt, dass wir auf diese Weise einiges bewirken können und daher wird der DRV auch weiter an seiner Strategie, einen Konsens im Dialog zu finden, festhalten. Wir dürfen uns bei diesem wichtigen Thema nicht allein auf die Politik verlassen, sondern das Gespräch suchen, auch mit unseren Reisebürokollegen. Schließlich sind es auch Unternehmen aus der eigenen Branche, die die Zusammenarbeit mit Banken, Sparkassen und Energieversorgern suchen und zulassen, dass Rückvergütungen gewährt werden." Der DRV werde, so Hummel, das Thema Rückvergütung daher weiterhin verfolgen und alle Angebote auf Rabatten und Rückvergütungen prüfen, um gegebenenfalls im Dialog Lösungen suchen.

Hintergrund: Der Energieversorger GGEW aus Bensheim an der Bergstraße bietet für seine Kunden Reisen an, die über die Website des Unternehmens gebucht werden. Nach Ende der Reise erhalten die Kunden sechs Prozent des Reisepreises zurückerstattet. Mit dieser Praxis schädigen Banken, Sparkassen und nun auch Energieversorger (vielfach sind diese als kommunale Anbieter mit öffentlichen Mitteln finanziert) ihre eigenen Geschäftskunden - nämlich die Reisebüros. Der DRV hat sich daher in einem Schreiben an den Energieversorger, den Bürgermeister der Stadt Bensheim und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt gewandt, um auf die Situation aufmerksam zu machen.

Der Branchenverband setzt sich seit Jahren gegen Rückvergütungen ein. Durch das Gewähren von Rückvergütungen greifen insbesondere branchenfremde Unternehmen in den Reisemarkt ein. "Wir beobachten die zunehmende "Fremdeinwirkung" von branchenfremden Unternehmen in den touristischen Vertrieb sehr genau. Insbesondere Sparkassen, Banken, aber auch Energieversorger bieten Reisen mit Rückvergütung an und suggerieren dem Kunden, dass Reisemittler zu hohe Reisepreise anbieten", äußert DRV-Vorstand Angelika Hummel ihre Sorge. Der Reiseveranstalter kann seinen Agenturen zwar die Gewährung von Rabatten vertraglich untersagen, jedoch nicht die Rückvergütung, durch die teilweise Weitergabe der Provision.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher ReiseVerband e.V. (DRV) Sibylle Zeuch, Pressesprecherin Schicklerstr. 5-7, 10179 Berlin Telefon: (030) 28406-0, Telefax: (030) 28406-30

(tr)

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