Reinhardt: Dann müssen wir auch über Wahlfreiheit für alle auf dem Weg in die private Krankenversicherung reden!
(Berlin) - Als interessante Facette eines weiteren Versuches, der Bürgerversicherung Wege über die Hintertür zu ebnen, hat der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, den Vorstoß des Hamburger Senates bezeichnet, den Beamten der Hansestadt - bei entsprechendem finanziellen Zuschuss - die Wahlfreiheit zwischen privater und gesetzlicher Krankenkasse zu gewähren. Reinhardt: "Frau Prüfer-Storcks möchte hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sie versucht ihren Beamten die gesetzliche Krankenversicherung schmackhaft zu machen, um Geld zu sparen, und kann gleichzeitig ihr kleines Päckchen zur Befeuerung der Diskussion um die Bürgerversicherung beitragen." Ob die gesetzliche Krankenversicherung angesichts von Budgetierung, Beschränkungen der freien Arztwahl und Eingriffen in die Therapiefreiheit eine attraktive Alternative für die Hamburger Beamten darstelle, sei allerdings zu bezweifeln.
Ungeachtet dessen, so Reinhardt, bliebe die Hamburger Gesundheitssenatorin mit ihrem Vorstoß ohnehin auf halbem Wege stehen. "Wenn wir schon über Wahlfreiheit reden, dann sollte die für alle Versicherten gelten. Warum, so frage ich dann, wird nicht im Umkehrschluss auch allen Bürgern der Eintritt in die private Krankenversicherung freigestellt!?" Unter der Voraussetzung eines wirklich freien Versicherungsmarktes mit gleichen Spielregeln für alle könne man dann langfristig tatsächlich auch über ein einheitliches Versicherungssystem reden - weiterhin allerdings nicht über ein staatlich reguliertes System im Sinne einer Einheitskasse, so Reinhardt abschließend.
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