Reiner Wittorf: Ausbildungsvergütungen im Bäckerhandwerk sind ein Skandal

(Würzburg) - „Die Ausbildungsvergütungen im Bäckerhandwerk sind ein Skandal. Sie bilden das absolute Schlusslicht in der Bundesrepublik. Hier müssen endlich die Alarmglocken klingeln“, forderte Reiner Wittorf, 2. Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), am Samstag, 28. April 2001, auf einer Betriebsversammlung von „Bernhard’s Backhaus“ in Würzburg. „Die Arbeitgeber beklagen einen Fachkräftemangel, den sie selbst verschuldet haben, weil die Auszubildenden mit Magerkost abgespeist werden.“ So liegen die Ausbildungsvergütungen im ersten Lehrjahr in den alten Ländern bei 730 DM, in den neuen erhalten die Azubis nur 635 DM. „Das Handwerk wird sich gegenüber den preisgünstigen Backwaren im Lebensmitteleinzelhandel nur durchsetzen können, wenn es gute Qualität mit hervorragendem Service verbindet. Deshalb muss die Ausbildung in Produktion und Verkauf dringend verbessert werden“, unterstrich Wittorf. Er forderte die Arbeitgeber auf, einen neuen Tarifvertrag für Auszubildende im Bäckerhandwerk abzuschließen und die Ausbildungsvergütungen deutlich anzuheben. „Die Backherren haben es jetzt selbst in der Hand, ob sie künftig mit qualifizierten und motivierten Fachkräften arbeiten werden.“

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Haubachstr. 76 22765 Hamburg Telefon: 040/380130 Telefax: 040/3892637