Pressemitteilung |

Rehabilitationswissenschaftler tagen in Halle

(Halle) - Über 800 Wissenschaftler, Ärzte, Psychologen, Gesundheitsmanager, Verwaltungsfachleute und Politiker treffen sich vom 12. bis 14. März zum 10. rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium im Maritim Hotel in Halle an der Saale. Der diesjährige - vom Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) und der Landesversicherungsanstalt Sachsen-Anhalt ausgerichtete Kongress - stand unter dem Motto "Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis".


Wissenschaft für die Praxis

Wissenschaft muss für die Praxis nutzbar sein. Wissenstransfer ist gerade in den Rehabilitationswissenschaften keine "Einbahnstraße" von Problemstellungen der Praxis in die Forschung. Vielmehr müssen auch die Ergebnisse der Forschung in die Praxis eingehen. Darüber hinaus müssen neue Erkenntnisse für die Praxis auf allen Ebenen schnell zur Verfügung stehen. Dies ist umso wichtiger, da sich der Wissensstoff immer schneller fortentwickelt.


Diagnostik in der Rehabilitation

Ein entscheidendes Arbeitsergebnis des Kongresses sind die Entwicklungen in der Diagnostik. Die rehabilitationsspezifische Diagnostik ist ein besonders anspruchsvolles Gebiet, weil sie sich nicht allein auf Krankheiten bezieht. Es kommt vielmehr auch auf die Teilhabe der Rehabilitanden an wichtigen Lebensbereichen wie Erwerbsleben, Selbstversorgung, Mobilität oder Kommunikation an. Deshalb werden auch psychosoziale Faktoren einbezogen.


Qualität in der Rehabilitation

Um erfolgreich rehabilitieren zu können, ist ein ausgeklügeltes Qualitätsmanagement erforderlich. Ein entsprechendes System besteht in der Rentenversicherung seit 1994 und wird ständig fortentwickelt. Hier liegt der zweite Schwerpunkt des Kongresses. Die in den Kliniken eingesetzten Behandlungsmethoden werden im Vergleich untereinander analysiert und auch verbessert.


Therapeutische Ansätze in der Rehabilitation

Einen dritten Schwerpunkt der Tagung bildet die Bewertung bestehender Rehabilitationstherapien und deren Fortentwicklung. Darüber hinaus sind Wirksamkeit und Anwendungsmöglichkeiten neuer Therapien wissenschaftlich zu belegen. Ein besonderes Gewicht haben auf diesem Kolloquium die orthopädische, neurologische, kardiologische und psychosomatische Rehabilitation.


Rehabilitation - wichtige Hilfe für chronisch Kranke

Rehabilitation dient auch dazu, die häufig durch chronische Krankheiten beeinträchtigte Leistungsfähigkeit zu bessern oder wieder herzustellen. Sie ist neben der Akutversorgung die zweite wichtige Säule der Gesundheitsversorgung chronisch Kranker. Allein die Träger der gesetzlichen Rentenversicherung haben im vergangenen Jahr fast eine Million Leistungen der medizinischen und beruflichen Rehabilitation erbracht und dafür rund 8,6 Milliarden Mark aufgewendet. Heute sind 80 Prozent der Patienten der niedergelassenen Ärzte chronisch krank. Das belegt die Dimension dieses Problems und die Bedeutung der Rehabilitation. Gerade wegen der bestehenden
Anforderungen an den Einzelnen ist die Rehabilitation unverzichtbar,
um die berufliche Integration trotz gesundheitlicher Einschränkungen
zu erhalten.


Rentenversicherung fördert Reha-Wissenschaft mit Stiftungsprofessur

Die Rehabilitation hat in der ärztlichen Ausbildung noch immer nicht den erforderlichen Stellenwert. Als einen Beitrag zur Entwicklung von Forschung und Lehre in diesem Bereich haben die LVA Sachsen-Anhalt und der Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) als Stifter und die medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg eine Stiftungsprofessur mit dem Schwerpunkt der Rehabilitationswissenschaften eingerichtet.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Rentenversicherungsträger e.V. Eysseneckstr. 55 60322 Frankfurt Telefon: 069/15220 Telefax: 069/1522320

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