Regierung scheint mit Sicherung der Renten überfordert
(Berlin) - Die 18 Millionen Rentnerinnen und Rentner sind die Verlierer der Rentenreform. Die Aussagen des Wirtschaftsweisen Bert Rürup in der Berliner Zeitung am 19. Juni bestätigen dies. Die jetzigen Rentner sind die Opfer der Rentenreform, weil ab 2003 acht Jahre lang ihre Rentenanpassungen jedes Jahr um 0,5 Prozent geringer ausfallen. Dies erklärte der Präsident des Sozialverband VdK Deutschland, Walter Hirrlinger, am 19. Juni in Berlin. Der VdK vertritt die Interessen von 1,2 Millionen älteren, chronisch kranken und behinderten Menschen.
Dass die Regierung offenkundig nicht in der Lage zu sein scheint, die Renten langfristig verlässlich zu sichern, zeige auch der geplante Anstieg des Rentenbeitrags. Hier habe die Regierung in der Vergangenheit Schönfärberei betrieben. Der Sozialverband VdK Deutschland hat wiederholt und frühzeitig vor einer Anhebung des Rentenbeitrags gewarnt. Jetzt ist es so weit, die Befürchtungen werden bitterer Ernst. Entgegen den Versprechungen der Regierung soll der Beitrag im kommenden Jahr von 19,1 Prozent auf 19,3 Prozent steigen, sagte VdK-Präsident Hirrlinger.
Der VdK befürchte, dass Bundesarbeitsminister Walter Riester jetzt erneut auf die Rentenreservekasse zurückgreifen werde, um Erhöhungen zu vermeiden. Hirrlinger: Die Schwankungsreserve ist aber bereits von einer kompletten Monatseinnahme auf 0,8 Monatseinnahmen geschrumpft. Sie darf nicht noch weiter abgesenkt werden, sonst ist die Reservekasse bald leer.
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