Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Regierung muss Signale für Neubeginn setzen Kannegiesser mahnt ordnungspolitischen Leitstern an

(Stuttgart) – Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall Martin Kannegiesser hat die deutschen Unternehmer aufgefordert, sich nach der Wahl auf ihre eigene Kraft zu besinnen, und zugleich von der wiedergewählten Bundesregierung verlangt, die dringend erwarteten Signale für einen Neubeginn zu setzen.

Auf der Mitgliederversammlung des baden-württembergischen Arbeitgeberverbandes Südwestmetall sagte Kannegiesser am Dienstag (24.9.02) in Stuttgart: "Die grundsätzlichen Potenziale Deutschlands sind gut, beispielsweise das überdurchschnittlich vielgestaltige Produktspektrum, das breit gefächerte Netzwerk aus Industrie, Dienstleistungen und Handwerk, die zentrale Lage in Europa und nicht zuletzt politische Stabilität. Es lohnt sich, in diesem Land und für dieses Land zu arbeiten – kein Unternehmer sollte der Versuchung erliegen, die Fahne hier einzurollen".

Allerdings reagiere die deutsche Metall- und Elektroindustrie besonders feinfühlig auf ihr politisches Umfeld, weil sie extrem stark in die Weltmärkte verwoben und in besonderer Weise von der Investitionsfähigkeit der Wirtschaft abhängig sei. "Wenn jetzt Rot-Grün die Regierungsarbeit mit knapper Mehrheit fortsetzt, dann müssen ganz schnell die dringend erwarteten Signale für einen Neubeginn kommen – sonst sacken Stimmung und ohnehin enttäuschte Erwartungen unter den Gefrierpunkt und die Dynamik bleibt aus", erklärte Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser.

Die Unternehmen sollten sich nun auf ihre eigene Kraft besinnen, "allerdings auch noch deutlicher artikulieren, was sie nicht mehr mitzumachen bereit sind". Die vor uns liegenden Zeiten seien schwierig, Konsens auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner ginge nicht mehr.

Die Politik müsse den Akteuren in Wirtschaft und Gesellschaft zuhören, dürfe sich aber keinesfalls in Abhängigkeit von Verbänden und Gewerkschaften begeben. " Wir erwarten, dass die Regierung einen eigenen, ordnungspolitisch kalkulierbaren Leitstern setzt. Sie wird dann auch Kooperationsbereitschaft finden".

Gerade die weltmarktbestimmte deutsche Metall- und Elektroindustrie brauche Konzentration aller Kräfte auf die langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes. "Wir sind dabei abzurutschen und wer dies verniedlicht, der handelt unverantwortlich oder lebt in einem elfenbeinernen Turm," sagte Kannegiesser.

Zu den dringenden politischen Hausaufgaben zählt Gesamtmetall den nachhaltigen Einstieg in eine Entlastung des Faktors Arbeit, verbesserte Anpassungsmöglichkeiten der Betriebe an schwankende Auslastung, erhöhte Anreize zur Aufnahme von regulärer Erwerbsarbeit, endlich eine glaubhafte Methode zum Abbau der Regelungsdichte in Deutschland sowie schließlich die Sicherstellung der Unternehmensfinanzierung auch in einer krisenhaften Situation der Finanzmärkte.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall) Volksgartenstr. 54 a 50677 Köln Telefon: 0221/33990 Telefax: 0221/3399233

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