Pressemitteilung | Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) - Hauptgeschäftsstelle

Reg TP hat Zeichen der Zeit nicht erkannt - keine Impulse für den Arbeitsmarkt

(Bonn) - Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Reg TP) hat nach Auffassung des Bundesverbandes der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften (BREKO) durch ihre Entgeltentscheidung vom 11. April 2002 den Weg für einen möglichen Beschäftigungsaufbau im TK-Bereich verbaut. Statt wie erhofft eine deutliche Absenkung der Preise für die Bereitstellung der Teilnehmeranschlussleitung vorzunehmen, sei lediglich Zahlenkosmetik betrieben worden, kritisiert BREKO-Geschäftsführer Rainer Lüddemann. Für die Standardleitung beispielsweise müsse der Wettbewerb in Zukunft mit 70,56 Euro nur unbedeutend weniger an den Marktführer zahlen als in der Vergangenheit (92,59 Euro). "Jede Absenkung um weniger als 50 Prozent ist Makulatur und verschleiert die tatsächlich recht niedrigen Bereitstellungskosten", erklärt Lüddemann. In empirisch gestützten Berechnungen habe BREKO zusammen mit dem Düsseldorfer Regionalnetzbetreiber ISIS Multimedia Net nachgewiesen, dass unter Berücksichtigung aller Prozess- und Verwaltungskosten ein Betrag von 38 Euro angemessen sei.

Durch die kommende Einführung der elektronischen Schnittstelle zwischen Deutscher Telekom (DTAG) und Wettbewerbern für die Realisierung von Kundenaufträgen sei sogar größerer Spielraum nach unten gegeben. Lüddemann geht aber noch weiter: "Unter Berücksichtigung der jüngsten Rechtsprechung zum Strommonopol hatten wir sogar für die Streichung der Einmalentgelte plädiert." Noch nicht einmal die völlig unverständliche Kündigungsgebühr, die Wettbewerber bei der Rückkehr eines Kunden zur Telekom aufbringen müssten, sei fortgefallen, moniert der BREKO-Chef erbost.

Insbesondere im Hinblick auf die kommende Einführung von Call-by-Call im Ortsnetz sei es zwingend erforderlich gewesen, mit einer vernünftigen Preisentscheidung die milliardenschweren Infrastrukturinvestitionen der lokalen Gesellschaften in Wert zu setzen. "Die neue Welle der Billigheimer wird nun den aufkeimenden Infrastrukturwettbewerb im Ortsnetz zum Erliegen bringen. Die Preis-/Kostenschere ist nicht entscheidend geschlossen worden", warnt der Verbandsgeschäftsführer. Im Gegensatz zu den City- und Regiocarriern müssten Anbieter von Preselection und Call-by-Call die Teilnehmeranschlussleitung nicht bezahlen und nur ein Interconnectionentgelt entrichten. Lüddemann: "Wer nichts investiert, wird durch niedrige Eintrittspreise noch belohnt."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften e.V. (breko) Königswinterer Str. 310 53227 Bonn Telefon: 0228/2499970 Telefax: 0228/2499972

NEWS TEILEN: