Recyclingpapier: ökologisch Traumnote eins - Aber Angebot im Handel mangelhaft
(Düsseldorf) - Erneut hat sich bestätigt, dass es umweltfreundlicher ist, Papier aus Altpapier herzustellen, statt riesige Waldgebiete für die Produktion von Frischfaserpapier zu opfern. Zu diesem Ergebnis kommt das Umweltbundesamt in seiner jüngsten Ökobilanz zu grafischen Papieren. Verbraucher, die nicht nur Altpapier für den Container sammeln, sondern auch Produkte kaufen, die zu hundert Prozent aus recyceltem Papier hergestellt werden, leisten somit einen doppelt sinnvollen Beitrag zum Erhalt der Umwelt. Doch das Angebot an Heften und Blöcken aus Altpapier wird im Handel immer stärker zurückgefahren. Schüler und Eltern haben Mühe, die ökologischen Artikel, die an dem Umweltzeichen "Blauer Engel" erkennbar sind, im Schreibwarensortiment überhaupt ausfindig zu machen. Eine Stichprobe der Verbraucher-Zentrale NRW in 245 Geschäften ergab, dass nur jeder vierte bis fünfte Händler Schreibmaterialien aus Recyclingpapier im Programm hat. Viele verkaufen auch nur noch Restbestände.
Die "Initiative 2000 - Schulmaterialien aus Recyclingpapier" - eine Gemeinschaftsaktion von Verbraucher- und Umweltverbänden in Nordrhein-Westfalen (unter der Schirmherrschaft des Umweltbundesamtes und der NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn) - werten die ökologischen Pluspunkte, die das Recyceln von Altpapier für sich verbuchen kann, jedoch als Bestätigung ihrer Kampagne, Lehrer, Eltern und Schulklassen zu einem Umstieg auf Schulmaterialien aus Recyclingpapier zu bewegen. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen Produkte aus Recyclingpapier jedoch dringend eine stärkere Lobby und ein verbessertes Marketing. Die Initiative 2000 richtet deshalb einen dringenden Appell an die Händler, ihre Zurückhaltung aufzugeben und verstärkt Schulmaterialien aus Recyclingpapier anzubieten. Gleichzeitig suchen die Initiatoren 500 Schulklassen in Nordrhein-Westfalen, die sich an Aktion "Wir setzen Zeichen - Schulmaterialien aus Recyclingpapier" beteiligen. Alle Schulklassen, die sich bereit erklären, künftig nur noch auf Materialien aus wieder aufbereiteten Papieren zu schreiben oder zu malen, werden von der Initiative 2000 mit einer Urkunde belohnt. Bereits mehr als 60 Klassen halten eine solche Auszeichnung - exklusiv mit Unterschrift von Umweltministerin Bärbel Höhn - als Anerkennung für umweltgerechtes Handeln in den Händen. Mit dieser Mitmachaktion soll Herstellern und Händlern klargemacht werden, dass es weiterhin eine ernst zu nehmende Nachfrage - vor allem von heranwachsenden Verbrauchern - an Schulmaterialien aus Recyclingpapier im Handel gibt.
Der Initiative 2000 gehören im Einzelnen folgende Verbraucher- und Umweltverbände an: Verbraucher-Zentrale NRW, Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung NRW, Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland NRW, der Naturschutzbund NRW, Robin Wood, Stadt Löhne, Urgewald - Kampagne für den Regenwald, Verband für Umweltberatung NRW.
Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucher-Zentrale Nordrhein-Westfalen Landesarbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände e.V.
Mintropstr. 27, 40215 Düsseldorf
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