Pressemitteilung | (vzbv) Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

Recht auf Reparatur: Mehrheit wünscht sich politische Regelung

(Berlin) - Ist ein elektrisches Gerät kaputt, landet es häufig auf dem Müll. Das schadet der Umwelt und dem Geldbeutel. Eine aktuelle repräsentative Befragung von forsa im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zeigt, dass Verbraucher:innen defekte Geräte reparieren lassen möchten und sich langlebige Produkte wünschen.

„Verbraucher:innen sind es leid, dass elektrische Geräte schnell kaputt gehen und ihnen das Reparieren erschwert wird. Gerade Elektrogeräte sollten nicht bei jedem Defekt sofort auf dem Müll landen. Ein Recht auf Reparatur ist dafür der richtige Weg“, sagt Keo Sasha Rigorth, Team Mobilität und Ressourcenschutz im vzbv.

Für 89 Prozent der Verbraucher:innen ist es eher oder sehr wichtig, dass die Bundesregierung ein Recht auf Reparatur einführt. Ob ein Gerät nachhaltig ist, ist bisher oft schwer ersichtlich. Für den Kauf von Elektroprodukten würde ein Großteil der Verbraucher:innen (90 Prozent) verbindliche Herstellerangaben zur Lebensdauer eher oder sehr wichtig finden. Ebenso wäre für 87 Prozent der Befragten auch eher oder sehr wichtig, ob das Gerät reparierfähig ist, also Ersatzteile oder Software-Updates verfügbar sind.

Hohe Kosten schrecken von Reparatur ab

Für Verbraucher:innen, die schon einmal ein defektes Gerät nicht repariert haben, obwohl sie es gerne weiter genutzt hätten, sind insbesondere hohe Kosten ein Grund dafür, Elektrogeräte nicht reparieren zu lassen: Gut drei Viertel dieser Befragten (77 Prozent) geben an, dass eine Reparatur zu teuer gewesen wäre. Für die Hälfte (50 Prozent) wäre eine Reparatur zu umständlich gewesen.

„Eine Reparatur muss sich auch finanziell lohnen“, sagt Rigorth. „Ein bundesweiter Reparaturbonus würde nicht nur viel Müll vermeiden, sondern auch eine neue Reparierkultur stärken. Länder wie Österreich oder Frankreich machen es vor.“

Mehr als drei Viertel der Befragten (78 Prozent) geben an, dass sie ein Elektrogerät reparieren lassen würden, wenn sie einen Zuschuss vom Staat dafür erhalten würden. Auch in Deutschland gab es bereits positive Erfahrungen bei regionalen Modellversuchen.

Methode
Repräsentative Telefonbefragung von 1.001 Personen ab 18 Jahren in Deutschland durch das Institut forsa im Auftrag des vzbv. Statistische Fehlertoleranz: max. ± 3 Prozentpunkte in der Gesamtstichprobe. Befragungszeitraum: 21. bis 31. Oktober 2024

Quelle und Kontaktadresse:
(vzbv) Verbraucherzentrale Bundesverband e.V., Rudi-Dutschke-Str. 17, 10969 Berlin, Telefon: 030 258000

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