Raus aus dem Mittelmaß. DBfK zur Weiterentwicklung der Primärversorgung im Gesundheitswesen
(Berlin) - Die Zahlen der OECD sind eindeutig: Obwohl Deutschland sich eines der teuersten Gesundheitssysteme weltweit leistet, liegt die Versorgungsqualität in einigen Gesundheitsbereichen gerade mal im Mittelmaß. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) zeigt in seinem aktuellen Positionspapier, wie die Versorgungsqualität in Deutschland verbessert werden kann.
Die Anforderungen an das Gesundheitssystem werden immer komplexer, der demografische Wandel bringt eine alternde Gesellschaft mit sich, mehr Menschen aller Altersstufen leben mit chronischen Erkrankungen. Oft fehlt ihnen die dabei so wichtige Gesundheitskompetenz. "Wir sehen ganz deutlich, dass die Menschen mehr Angebote zur Gesundheitsförderung, Prävention und eine ganzheitliche Begleitung brauchen, um gut versorgt zu sein. Und diese Angebote müssen vor Ort leicht erreichbar sein - Gesundheit wird vor Ort gemacht und dazu braucht es die passenden Expert:innen", so DBfK-Präsidentin Christel Bienstein.
Pflegeexpert:innen können dem DBfK zufolge diese Schlüsselrolle im Gesundheitswesen einnehmen, um eine zukunftssichere und bedarfsgerechte Versorgung zu erreichen, die den Menschen die Unterstützung ermöglicht, die individuell erforderlich ist. "Die Pflegefachpersonen können und wollen die neuen Aufgaben und Verantwortungsbereiche übernehmen. Dieses Angebot an die Bevölkerung für mehr Versorgungs- und damit Lebensqualität muss nur angenommen und ermöglicht werden", so Bienstein weiter.
Der DBfK hat ein Positionspapier vorgelegt, in dem er aufzeigt, welche Reformen dazu notwendig sind:
1. politische Reform der Primärversorgung an den Bedarfen ausgestalten
2. flächendeckend niedrigschwellige Versorgungsstrukturen schaffen
3. Innovationskraft der Pflegefachpersonen anerkennen und nutzen
4. hochschulische Ausbildung für Pflegefachpersonen aktiv vorantreiben
5. Rechtliche Absicherung der Pflegefachpersonen für autonomes Agieren in der Primärversorgung
"Mit diesen Weichenstellungen können wir gemeinsam diese ehrgeizigen und komplexen Reformen schaffen", so DBfK-Bundesgeschäftsführerin Bernadette Klapper. "Dafür müssen alle Akteur:innen im Gesundheitswesen bereit sein, das Wohl von Bürger:innen, Patient:innen und Menschen mit Pflegebedarf in den Mittelpunkt zu stellen und die Aufgabenstellungen gut im Team der Gesundheitsberufe zu verteilen. Wir als Gesellschaft können uns nicht leisten, diese Reformen nicht anzugehen."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V. (DBfK)
Anja Kathrin Hild, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
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