Pressemitteilung | Hausärzteverband Nordrhein e.V.

Rauchverbot in Kneipen muss bleiben / Hausärzte Nordrheins fordern stärkeren Nichtraucherschutz

(Köln) - Nichtraucher und Passivraucher müssen stärker geschützt werden! Mit großer Sorge nimmt der Hausärzteverband Nordrhein zur Kenntnis, dass dem Landtag Nordrhein-Westfalen ein Gesetzentwurf zur Lockerung des Nichtraucherschutzgesetzes vorliegt. Darin geht es um die Aufhebung des Rauchverbots in der Gastronomie. "Die dort dargelegte Sichtweise, das Rauchverbot führe zum Kneipensterben, zu einem Verlust von Arbeitsplätzen und zur Belästigung von Anwohnern durch Raucher, die zum Rauchen die Gaststätten verlassen, ist für uns keine überzeugende Begründung für eine Lockerung des Gesetzes", erläutert Dr. Oliver Funken, stellvertretender Vorsitzender im Hausärzteverband Nordrhein e.V.. "Die gesundheitlichen Risiken für Raucher und Nichtraucher sind weitaus höher zu bewerten." Die Einführung von separaten Raucherräumen trage nicht zum Schutz der Nichtraucher und Passivraucher bei.

Jedes Jahr sterben in Deutschland über 120.000 Menschen an den Folgen des Rauchens, darunter knapp 3.000 Nichtraucher durch Folgen des Passivrauchens. Ein Drittel der Menschen in Deutschland, die selber nicht rauchen, ist an mindestens einem Tag der Woche dem Rauch anderer Menschen ausgesetzt. 13 Prozent der Nichtraucher und neun Prozent der Nichtraucherinnen sind dem Passivrauchen sogar täglich ausgesetzt.

"Die Politik sollte den Blick auf den Gesundheitsschutz richten und die Menschen auffordern mit dem Rauchen aufzuhören", betont Dr. Funken. Der Raucheranteil bei Arbeitskräften in der Gastronomiebranche liegt weitaus höher als in anderen Berufsgruppen des Dienstleistungssektors. Über 40 Prozent der Hotel-, Gaststätten- und Restaurantfachkräfte sind Raucher. Eine tägliche Konfrontation mit dem Rauchen am Arbeitsplatz sei kontraproduktiv, so Dr. Funken. Ein rauchfreier Arbeitsplatz sei die Voraussetzung um sich das Rauchen abzugewöhnen. "In der gesamten Arbeitswelt ist der rauchfreie Arbeitsplatz selbstverständlich. Warum sollen in der Gastronomie andere Gesetze gelten?" fragt Dr. Funken.

Der Hausärzteverband Nordrhein e.V. unterstützt Raucher, die sich das Rauchen abgewöhnen wollen. "Bei rund einem Drittel der Raucher in Entwöhnung ist das Verlangen nach einer Zigarette aber zu groß, wenn sie mit Freunden, Familie oder Kollegen zusammen sind", erklärt der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes.

Quelle und Kontaktadresse:
Hausärzteverband Nordrhein e.V. Pressestelle Edmund-Rumpler-Str. 2, 51149 Köln Telefon: (02203) 57562900, Fax: (02203) 57562910

(cl)

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