Rating-Richtlinien behindern Kreditversorgung der Unternehmen

(Kiel) - Der EHV Nord - Ost begrüßt die Absicht von Bundeskanzler Gerhard Schröder, das Basel-II- Abkommen über die Kreditversorgung von Unternehmen in seiner jetzigen Ausgestaltung zu kippen. "Wir werden den Bundeskanzler beim Wort nehmen und erwarten, dass er seine heutige Ankündigung in die Tat umsetzt. Es ist höchste Zeit, dass die besonderen Probleme des Mittelstandes bei den neuen Regelungen zur Kreditversorgung berücksichtigt werden," so Dierk Böckenholt, Hauptgeschäftsführer des EHV Nord - Ost.

Der Bundeskanzler hatte erklärt, in seiner jetzigen Form sei das Basel II-Abkommen nicht akzeptabel, da es den Mittelstand erheblich benachteilige. "Der Einzelhandel ist nicht nur bei der Finanzierung der Warenströme auf Fremdkapital angewiesen, sondern auch bei Zukunftsinvestitionen wie Flächenerweiterung, Filialisierung und eCommerce.", so Böckenholt weiter.

Die im Basel-II-Akommen vorgeschlagenen Rating-Bestimmungen zur Einstufung der kreditsuchenden Unternehmen und zur Preiskalkulation der Banken für die Kreditvergabe verstärken die Finanzierungsprobleme des Einzelhandels. Böckenholt: "Jede weitere Verschlechterung für die mittelständischen Einzelhandelsunternehmen bei der Finanzierung muss verhindert werden." Böckenholt erläuterte, für viele kleine und mittlere Unternehmen werde der Liquiditätsmangel zur Existenzbedrohung. Der mittelständische Einzelhandel habe eine traditionell schwache Eigenkapitalquote, die im Verlauf des letzten Jahrzehnts noch einmal halbiert worden sei. Der Handel könne vor allem seinen Bedarf an Liquidität für das laufende Geschäft durch die Kreditinstitute immer weniger so decken, wie es seinen Erfordernissen entspreche. Verschlechterte Kreditkonditionen und Kürzung von Kreditlinien bis hin zur Aufkündigung jahrelanger Geschäftsbeziehungen seitens der Banken seien zu oft an der Tagesordnung.

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