Rahmenvereinbarung zur Novellierung der GOÄ: Vertrauensvolle Arzt-Patienten-Beziehung in Gefahr
(Berlin) - Bundesärztekammer und PKV-Verband haben sich in der vergangenen Woche auf eine gemeinsame Rahmenvereinbarung im Bereich der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) geeinigt. Darin planen die Vereinbarungspartner unter anderem die Schaffung neuer Gremien, über die sie die Honorarentwicklung selbstständig steuern und kontrollieren wollen. Ein Beitritt der Beihilfestellen zur Vereinbarung ist ebenfalls geplant.
"Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte sieht die mit dieser Rahmenvereinbarung avisierte 'Vertragspartnerschaft' zwischen Ärzten, PKV und Beihilfe ausgesprochen kritisch und lehnt die eingeforderten neuen Steuerungsmechanismen ab", sagt die Bundesvorsitzende Kerstin Blaschke am 20. November 2013 in Berlin. "Mit diesem Projekt wird die klare Trennlinie zwischen der Arzt-Patienten-Beziehung und der Erstattungsleistung einer privaten Krankenversicherung verwässert, wenn nicht aufgegeben."
Blaschke weiter: "Aus unserer Sicht unterläuft die geplante Veränderung im Bereich des privaten Gebührenrechtes die individuelle Vertragsgestaltung in einer vertrauensvollen Arzt-Patienten-Beziehung und führt im Ergebnis zu kollektiven Vertragsstrukturen a la GKV. Damit werden neue bürokratische und kostenträchtige Strukturen und Steuerungsmechanismen geschaffen, die weder im Interesse der Patienten, noch der Ärzte sind. Deshalb raten wir davon ab und sprechen uns - auch im Hinblick auf unsere eigene private Gebührenordnung - für eine Trennung von Liquidation und Erstattung unter Beibehaltung der bisherigen Struktur aus."
Quelle und Kontaktadresse:
Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V.
Pressestelle
Mallwitzstr. 16, 53177 Bonn
Telefon: (0228) 85570, Fax: (0228) 855740