Rahmenabkommen starkes Signal für Freihandel und gegen Protektionismus
(München) - Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. begrüßt die kürzlich abgeschlossenen Verhandlungen über das Rahmenabkommen zwischen der EU und Chile. Es modernisiert und intensiviert die bilateralen Beziehungen, die auf dem Assoziierungsabkommen von 2002 beruhen.
"Das Abkommen setzt in einer schwierigen geopolitischen Lage ein starkes Signal für den Freihandel und gegen den grassierenden Protektionismus. Durch den Wegfall von 99,9 Prozent der Zölle bei europäischen Exporten in das südamerikanische Land erwartet die EU eine Steigerung der Ausfuhren dorthin um bis zu 4,5 Milliarden Euro. Auch Investitionen werden erleichtert. Das Abkommen wird die bestehenden Handelsbeziehungen weiter ausbauen und Wachstumsimpulse erzeugen. Daher müssen die EU und ihre Mitgliedsstaaten das Abkommen nun zügig ratifizieren", fordert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
"Sowohl die Corona-Pandemie als auch der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zeigen, wie wichtig robuste und diversifizierte Lieferketten für unsere Wirtschaft sind. Mit solchen Abkommen können einseitige Abhängigkeiten vermieden und der Zugang zu Rohstoffen langfristig sichergestellt werden", so Brossardt weiter. Chile bietet große Potenziale, unter anderem bei Lithium und Kupfer - zwei Rohstoffe, die für die Transformation und insbesondere für den Ausbau der Elektromobilität bedeutend sind. Die Unsicherheiten bei der Versorgung mit diesen Rohstoffen hat einer kürzlich veröffentlichten Studie der vbw zufolge zugenommen. "Wir brauchen diese Rohstoffe für wichtige Zukunftstechnologien. Allein durch die Transformation im Bereich der Energieerzeugung und -nutzung wird der Kupferbedarf bis 2030 um 40 bis 75 Prozent zunehmen", ergänzt Brossardt.
Die bayerischen Exporte nach Chile summierten sich 2021 auf knapp 300 Millionen Euro. Zwischen Januar und Oktober 2022 stieg der Wert der bayerischen Exporte nach Chile wertmäßig um 29,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Überdurchschnittliche Bedeutung hatten dabei Maschinen sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile. Brossardt ergänzt: "Zusammen mit den Importen aus Chile lag das bayerisch-chilenische Handelsvolumen 2021 bei 361 Millionen Euro. Damit ist Chile gleich nach Brasilien der zweitgrößte Handelspartner Bayerns auf dem südamerikanischen Kontinent." Seit dem Abschluss des Assoziierungsabkommen zwischen der EU und Chile 2002 stieg der Handel zwischen Bayern und dem südamerikanischen Staat um 130,1 Prozent, die Exporte nach Chile sogar um über 200 Prozent.
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